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Urlaub machen im Gerês - aber wie?

Von Peter Koj

Der Gerês wird von den großen Reiseagenturen kaum angeboten. Wenn überhaupt, dann geht es immer um den Ort Gerês, mit vollem Namen "Caldas do Gerês". In diesem alten Heilbad gibt es keinerlei Probleme der Unterbringung, reiht sich hier doch ein Hotel an das an andere, eine Pension an die andere. Dafür ist hier natürlich der "Bär los", vor allem im August. Wollen Sie es ein wenig ruhiger und ursprünglicher haben, empfehle ich Ihnen den transmontanen Teil des Naturparks, d.h. die Ostseite. Sie müssen ja nicht gleich mit den Kühen tanzen! Aber ein Aufenthalt am Stausee von Paradela wird Ihnen ein ganz neues Portugalgefühl vermitteln, frei nach dem alten Tourismus-Slogan: "Há sempre um Portugal desconhecido à vossa espera."

In Paradela gibt es gleich drei Möglichkeiten, sich einzuquartieren. Entweder Sie gehen zu Sr. Fernando Fortunas in das Sol Rio. Es ist ein großer Neubau an der Ausfahrt nach Outeiro. Die Zimmer sind einfach und das Essen extrem billig (eine warme Mahlzeit mit Suppe, Nachtisch, Wein und Kaffee für 8-10 DM). Sehr gemütlich ist es in der pousadinha, der ehemaligen Unterkunft der Ingenieure während der Bauarbeiten des Stausees. Hier regiert D. Mariana, die auf Wunsch auch für Sie kocht. Sie können sie telefonisch direkt erreichen (076/56165) oder über die Verwaltung in Braga (Tel. 053/659860, D. Fátima).

Sehr empfehlen kann ich das neue kleine Hotel-Restaurant D. Dinis mit schönem Blick über den Stausee. D. Olinda führt hier das Regiment und kocht mit viel Liebe und Naturprodukten typische Gerichte der Region. D. Olinda fährt einmal in der Woche nach Braga, um Deutsch zu lernen. Bei Verständigungsproblemen hilft notfalls Tochter Orlanda mit fließendem Englisch oder Französisch aus. Sr. Freitas arbeitet bei der Parkverwaltung und ist behilflich bei der Wahl von Wanderrouten oder bereit, am Wochenende Wandergruppen zu führen. Ich habe im letzten Sommer die Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit der Freitas sehr genossen und so leiste ich mit dieser Empfehlung eine Dankespflicht ab.

Paradela hat den Vorteil, dass Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln direkt dorthin gelangen (Bus ab Braga). Sollten Sie mit dem Wagen anreisen, können Sie sich in noch abgelegeneren Ortschaften wie Pitões, Outeiro, Sirvozelo oder Lapela einquartien. In Pitões gibt es die Casa do Preto (Tel. 076/56158), so genannt nach dem finsteren Aussehen ihres Besitzers, Sr. António Fernandes. Er ist aber die Gutmütigkeit in Person, und seine Steaks sind die größten, die ich je gegessen habe. In Outeiro geht gerade der Bau einer Estalagem eines deutschen Besitzers ihrer Vollendung entgegen. In Sirvozelo können Sie in einer der beiden nach dem LEADER-Programm renovierten Bauernhäuser wohnen (zu bestellen über D. Fátima, die auch die Pousadinha in Paradela vermittelt).

In Lapela schließlich müsste Sr. Rodrigues inzwischen die Einrichtung seiner Pension abgeschlossen haben. Sie befindet sich in historischem Gemäuer, nämlich dem Geburtshaus seines Vorfahren João Rodrigues Cabrilho, der im Dienst der Spanier den Seeweg nach Kalifornien entdeckte. Sein Denkmal ziert nun den Marktplatz von Montalegre, das auch einen Abstecher wert ist (siehe dazu meinen Bericht Gerês - gestern und heute in unserem Rundschreiben No.2). Egal welchen Ort Sie für einen Gerês-Urlaub wählen. Für alle gilt das gleiche: Auto stehen lassen und die Wanderschuhe anziehen! Und vor allem die langen Hosen nicht vergessen, damit Sie gegen den Stechginster gefeit sind.





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Portugal-Post Nr. 1 / 1998





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