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Wir stellen vor:
Mathias („Thies“) Plaas

Von Peter Koj

Wir haben Sie, verehrte PP-Leser/innen, in dieser Serie bislang mit Persönlichkeiten bekannt gemacht, die als PHG-Mitglieder sich in besonderem Maß für die Ziele unserer Gesellschaft eingesetzt haben, will sagen, für die Förderung der deutsch-portugiesischen Freundschaft und für die Verbreitung der portugiesischen Kultur und Sprache in unseren Breitengraden. Und wenn der oder die solchermaßen Auserwählte auch noch einen Bezug zum Zentralthema des jeweiligen Heftes hatte: umso besser!

Nun, wer könnte das Triângulo do Mar Portugal-Brasilien-Hamburg besser repräsentieren als Mathias Plaas – von seinen Freunden kurz „Thies“ genannt? Er wurde als Sohn deutscher Immigranten 1931 in São Paulo geboren und verlebte seine Kindheit auf der elterlichen Farm im Landesinneren. Nach Abschluss des Ginásio Koelle (Rio Claro) wurde er im Instituto Mackenzie (São Paulo) zum Chemotechniker ausgebildet und trat dann als „Trainee“ in die Companhia de Cigarros Castellões (São Paulo) ein.

1956 ging er für ein Jahr in das Land der Vorväter, wo er in der Pharma-Abteilung von Hoechst, Frankfurt, ausgebildet wurde. Fast 11 Jahre war Thies Plaas dann für Hoechst do Brasil tätig, zuletzt als Leiter der Abteilung Vertrieb von Behring-Präparaten. Doch sein Herz schlug weniger für Pharmaka, sondern eher für die schönen Künste, allen voran die Literatur. Und so siedelte Thies 1969 zum zweiten Mal nach Deutschland über, dieses Mal nach Hamburg, um in der Hochburg des Buchhandels, dem Großhandel Georg Lichtenbrink („Libri“) aktiv zu werden. Aufgrund einer großzügigen Vorruhestandsregelung hatte Thies Plaas dann ab 1985 die nötige Muße und Zeit, sich all seinen Hobbies und Interessen widmen zu können.

Das ist, neben ausgedehnten Reisen in seine brasilianische Heimat, die Beschäftigung mit Musik, bildender Kunst, Theater und Literatur. Naturgemäß zieht ihn die portugiesischsprachige Szene besonders an, und so entwickelte sich rasch eine für einen Brasilianer erstaunliche Kenntnis der portugiesischen Kulturszene – in Hamburg und anderswo. So durfte Thies auch nicht fehlen, als sich am 2.11.1988 ein großer Kreis von Interessierten im Haus von unserem (inzwischen verstorbenen) Freund José Manuel Ventura traf, um dem kurz zuvor gegründeten „Kulturkreis Portugal in Hamburg“ beizutreten und diesen mit Leben zu füllen.

Der Beitrag des Deutsch-Brasilianers Thies Plaas zu dieser deutsch-portugiesischen Kulturarbeit ist wie sein ethnogeographischer Hintergrund: kompetent, zuverlässig, fundiert, aber unaufdringlich wie ein guter Deutscher, gastfreundlich, großzügig, witzig wie ein guter Brasilianer. Bei der Gastfreundlichkeit wird er übrigens kräftig von seiner Frau Vilma unterstützt, ebenfalls deutschstämmige Brasilianerin, vielen Portugiesen (und Deutschen) durch ihre Tätigkeit bei der Caritas Portuguesa bekannt.

Für unsere Gesellschaft hat Thies Plaas, obwohl nicht einmal Mitglied, von Anbeginn sehr viel getan. Vor allem die Portugal-Post profitiert durch seine gründlichen Recherchen zu neu erschienener portugiesischer Literatur in deutscher Übersetzung und zu portugiesischen Veranstaltungen in Hamburg und Umgebung. Auch seine in dieser Ausgabe abgedruckten Ergänzungen zum Gesamtverzeichnis brasilianischer Literatur von 1994 (TFM) ist mehr als eine Pflichtübung des gelernten Buchhändlers. Es zeigt das liebevolle Engagement des deutsch-portugiesisch-brasilianischen Experten Thies Plaas. Dazu fällt uns nichts anderes ein als: Muito obrigado, amigo Thies!





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Portugal-Post Nr. 10 / 2000


Mathias Plaas