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Informationen für den Portugal-Touristen

Zusammengestellt von Peter Koj

Taberna dos Trovadores
Bei Ihrem nächsten Lissabon-Besuch sollten Sie unbedingt die «Taberna dos Trovadores» in S. Pedro de Sintra aufsuchen (an der Praça D. Fernando II). Hier gibt es nicht nur die laut Guinnessbuch der Rekorde längste Bar der Welt, hier kommen auch die Freunde portugiesischer Volksmusik auf ihre Kosten, freitags und samstags, wenn Fernando Pereira, der Besitzer des Lokals mit seiner «Real Companhia» auftritt, und donnerstags die «Quadrilha» mit Sebastião Antunes.

Erstes Freimaurermuseum in Portugal eröffnet
In der Quinta da Regaleira (Sintra) wurde im Beisein von Mário Soares das erste Freimaurermuseum Portugals eröffnet. Der hundertjährige Palast gehörte der Familie des 1998 verstorbenen Pisani Burnay, Enkel des Schriftstellers Ramalho Ortigão und herausragende Persönlichkeit der portugiesischen Freimaurerbewegung. Der Palast, lange Jahrzehnte Treffpunkt der unter dem Salazar-Regime verbotenen Bewegung, ist selbst ein Beispiel freimaurerischer Architektur, besonders der berühmte Initiationsbrunnen. Daneben sind aber noch einmal 600 Exponate zu sehen, die eine ausgezeichnete Einführung in das portugiesische Freimaurerwesen bieten. Man sollte sich eine Führer nehmen, der die Besucher anhand dieser Exponate in das von so viel Geheimnissen umwitterte und durch entstellende Fehlinformationen verzerrte Thema einführt.

Ermida da Nossa Senhora da Conceição
Die kleine Kapelle unweit des Jerómimos-Klosters in Belém, 1670 erbaut und Betstätte so mancher portugiesischer Seefahrer und Entdecker war lange Zeit dem Verfall preisgegeben und vom Abriss bedroht. Nun hat sie ein Privatmann gekauft und liebevoll renovieren lassen. Sie dient als Ausstellungsstätte, sozusagen als Mini-Centro Cultural de Belém. Sie finden Sie in der Tavessa do Marta Pinto, 21. Öffnungszeiten: Montags bis samstags 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr.

Centro Cultural de Cascais (CCC) eröffnet
Aus dem malerischen Cascais, das in den letzten Jahren wegen seiner ungebremsten Bautätigkeit eher für negative Schlagzeilen sorgte, endlich einmal eine positive Meldung. Am 15. Mai wurde das Centro Cultural de Cascais eröffnet. Es handelt sich um das ehemalige Convento de Nossa Senhora da Piedade aus dem 16. Jahrhundert, das später weltlichen Zwecken zugeführt wurde und sich zuletzt in abbruchreifem Zustand befand. Unter der Leitung des Architekten Jorge Silva (Lissabon) wurden die sog. Casas Velhas do Gandarinha sehr attraktiv zu Portugals zweitgrößtem Kulturzentrum (nach dem Centro Cultural de Belém, CCB) umgestaltet. Sie finden das CCC am Rande des Parque do Gandarinha, gegenüber der Zitadelle. Sollten Sie ein günstiges Quartier in Cascais suchen, verweisen wir Sie auf die Annonce auf der letzten Seite dieser Portugal-Post.

Picadeiro d’El Rey in Almeida eröffnet
Almeida im NO des Bezirks Guarda (unweit des Grenzübergangs von Vilar Formoso), ist um eine Attraktion reicher: am 20. Mai wurde die unter Einbeziehung der historischen Stadtmauer und des in den napoleonischen Kriegen zerstörten Pulverturms entstandene Reitschule «Picadeiro d’El Rey» mit dem I Festival Hípico de Almeida eröffnet. Dadurch lohnt sich ein Besuch in dieses malerische und in seiner historischen Gestalt unverfälschte Städtchen noch mehr, nicht nur Pferdefreunde.

Azulejo-Painel zerstört
Wie man mit dem Kulturerbe nicht umgehen sollte, zeigt das Beispiel der Igreja da Nossa Senhora da Encarnação am Chiado-Platz. Hier wurde im Auftrag der für diese Kirche zuständigen „Brüderschaft vom Allerheiligsten Sakrament“ die Azulejoverkleidung der Fassade von Bauarbeitern mit Presslufthämmern abgeschlagen. Erst nach Protest von Passanten und dem Eingreifen der Stadtverwaltung konnte das Zerstörungswerk gestoppt werden. Selbst wenn die Azulejos dieser Kirche keinen großen kulturellen Wert darstellen (sie stammen aus der halbindustriellen Produktion des 19. Jahrhunderts) und teilweise auch schon in schlechtem Zustand waren, so hätte die Fassade aufgrund der unmittelbaren Nähe zu der als Nationalmonument klassifizierten Igreja do Loreto nicht verändert werden dürfen. Die Azulejos, welche die Press-lufthämmer „überlebt“ haben, sollen nun im Kircheninneren (Mittelschiff) angebracht werden.

Mercado Municipal von Portimão abgerissen Noch schlimmer ist es der alten Markthalle von Portimão ergangen. Sie ist neben dem Pranger (pelourinho) und dem Musikpavillon (coreto) eines der letzten Baudenkmäler aus der ersten Republik in dieser durch Abrissbirne und frenetischen Neubau besonders betroffenen Stadt. Obwohl der Plano Director Municipal (PDM) die Erhaltung der Markthalle vorsah, die bereits seit 12 Jahren als Kulturzentrum diente, hatte der neu gewählte Bürgermeister Manuel da Luz nichts eiligeres zu tun, als sie in einer Blitzaktion vor den entsetzten Augen der Bürger abreißen zu lassen.

Eça-Statue ersetzt
Wenn Sie die Rua Alecrim vom Cais do Sodré zum Chiado hinaufbummeln, konnten Sie bisher am Largo Barão de Quintela, gleich nach dem Fayencengeschäft Sant’Ana, die Marmorstatue des großen portugiesischen Schriftstellers Eça de Queiroz bewundern, die nach Plänen des Bildhauers Teixeira Lopes hier vor knapp einhundert Jahren (1903) errichtet wurde. Ab September wird dies nicht mehr möglich sein, denn sie wird durch eine Replik aus Bronze ersetzt werden. Grund für die teure Maßnahme (ca 100.00 DM): der weibliche Teil des Denkmals, der die Wahrheit darstellt, um die Eça in seinen Romanen den „durchscheinenden Umhang der Phantasie“legt, war in letzter Zeit immer häufiger Zielscheibe von Vandalismus: Schmierereien, aber auch regelrechte Zerstörung. Da ein Marmorblock von der Größe wie er für das Original gedient hat, kaum wieder aufzutreiben ist, bleibt es bei der Kopie in Bronze.





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Portugal-Post Nr. 11 / 2000


Quinta da Regaleira (Sintra)




Eça-Statue