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OS MAIS BONITOS POEMAS DE FADO
DIE SCHÖNSTEN FADOTEXTE

Escolhido por Helge Dankwarth, traduzido por Luise Albers
Ausgewählt von Helge Dankwarth, übersetzt von Luise Albers

MARIA LISBOA

Poema: David Mourão-Ferreira
Canta: Amália


É varina, usa chinela.
Tem movimento de gata.
Na canastra, a caravela.
No coração, a fragata.

Em vez de corvos, no xaile,
Gaivotas vêm pousar.
Quando o vento a leva ao baile,
baila no baile com o mar.

É de conchas o vestido,
tem algas na cabeleira;
e nas veias o latido
do motor de uma traineira.

Vende sonho e maresia,
tempestades apregoa…
Seu nome próprio, Maria.
Seu apelido, Lisboa.




Com este poema saudamos a grande fadista, que nos deixou há um ano. Agora já tem lugar assegurado no Panteão Nacional para onde serão transladados os seus restos mortais no ano que vem. Mas nem todos se conformam com esta decisão da Assembleia da República, aliás unânime. Muitos teriam preferido um jazigo no cemitério dos Prazeres, que tem acesso mais fácil para a multidão cada vez mais crescente dos seus admiradores. Outro ponto de veneração podia tornar-se a escultura da autoria de Domingos Oliveira que foi inaugurada, há pouco, na zona ribeirinha de Lisboa, em frente da Cordoaria Nacional.







MARIA LISBOA

Text: David Mourão-Ferreira
Gesungen von: Amália


Sie ist Fischfrau1, trägt Pantoffeln.
Bewegt sich katzenhaft.
Im Korb trägt sie die Karavelle,
Im Herzen die Fregatte.

Anstelle von Raben2 auf ihrem Schal
Halten Möwen Rast.
Wenn der Wind sie zum Ball nimmt,
tanzt sie dort mit dem Meer.

Aus Muscheln ihr Kleid,
Hat Algen im Haar;
Und in den Adern das Bellen
Des Fischkutter-Motors.

Verkauft Traum und Meeresbrise,
Stürme verkündet sie...
Ihr Vorname, Maria.
Ihr Nachname, Lisboa.




Mit diesem Gedicht grüßen wir die große Fadosängerin, die uns vor einem Jahr verlassen hat. Inzwischen hat sie einen festen Platz im Nationalpantheon, wohin ihre sterblichen Überreste im nächsten Jahr überführt werden. Nicht alle sind mit dieser, übrigens einstimmigen, Entscheidung des Parlaments einverstanden. Viele hätten ein Grab auf dem Prazeres-Friedhof vorgezogen, zu dem die ständig wachsende Menge ihrer Bewunderer einen leichteren Zugang hätte. Zu einem weiteren Ort der Verehrung könnte die von Domingos Oliveira geschaffene Skulptur werden, die vor kurzem am Tejoufer, gegenüber der staatlichen Seilfabrik eingeweiht wurde.


1 Eine varina verkauft den Fisch, den ihr Mann gefangen hat, indem sie einen großen Fischkorb (canastra) auf dem Kopf von Haus zu Haus trägt. Heute kaum noch üblich.
2 Raben gehören zum Wappen von Lissabon. Der Text spielt mit der Doppeldeutigkeit: es kann sich um die Beschreibung einer einfachen Fischfrau handeln oder auch der Stadt Lissabon.




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Portugal-Post Nr. 12 / 2000


Zeichnung von Joaquim Pais de Brito