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Wir stellen vor:
Wolfram Minnemann

Von Peter Koj

Wenn man von Porto und seinen Beziehungen zu Deutschland spricht, ist ein Name unumgänglich, nämlich der unseres Mitgliedes Wolfram Minnemann, in Porto besser bekannt unter dem Spitznamen „der Deutsche aus Porto“. Diese Beziehungen sind derart eng aber auch weitläufig, dass sie Stoff abgeben für ein mehrbändiges Epos. Deshalb nur so viel in Kürze. Da ist ein Großvater aus Hamburg, der nach Brasilien auswandern wollte, aber auf halbem Wege eine Portugiesin von der Azoreninsel Santa Maria heiratete. Die Emigration war ein Fehlschlag, und so kehrte das luso-hanseatische Paar nach Portugal zurück, ließ sich in Porto nieder und vermehrte sich – so wie es die Bibel gebietet. Und so wurde der Grundstein zu der großen Familie gelegt, von der Maralde Meyer-Minnemann, die Schwester von Wolfram, in ihrem Artikel „ein Erbe ganz anderer Art“ spricht. Einer der Söhne, Herbert Minnemann, kehrte an den Elbestrand zurück, wo er später Lektor für das Fach Portugiesisch an der Universität Hamburg wurde. Wolfram wurde gegen Ende des Weltkrieges geboren, in einer der schrecklichen Bombennächte, welche die Hansestadt zerstörten. Er lernte den wunderbaren Beruf eines Weinkaufmanns bei der traditionsreichen Firma Witwe Niebuhr, lernte eine Portugiesin kennen, man heiratete und ließ sich in Portugal nieder, raten Sie mal wo? – in Porto, natürlich! Dort arbeitete Wolfram Minnemann auf demselben Sektor weiter und verkaufte für die Firma Sogrape weltweit Mateus Rosé, vor allem in Japan. Inzwischen hat er sein eigenes Marketing-Unternehmen, zwei erwachsene Söhne und wohnt mit seiner Frau in Foz mit einem wunderbaren Blick auf den rauen Atlantik, der gelegentlich, besonders am Morgen, von deinem dichten Nebel eingehüllt ist.

Seine Bekanntheit in Porto und in Portugal verdankt Wolfram Minnemann seiner Leidenschaft, der Musik. Schon in den 60er und 70er Jahren spielte er in Hamburg in einer bekannten Rockgruppe, den Thrice Mice. In Porto gelang es ihm, sich mit jungen portugiesischen Musikern zusammenzutun, die ähnliche Vorstellungen hatten, unter ihnen Rui Veloso. Ergebnis dieser Zusammenarbeit war die LP Minnemann & Amigos, die in Portugal ein großer Publikumserfolg war, besonders das Lied João Manguela. So schallte uns in den Jahren 82 und 83 jeden Morgen beim Frühstück aus dem Radio die raue und ausdrucksstarke Stimme Wolfram Minnemanns entgegen, welche die Missetaten und das traurige Ende des Portuenser Macky Messer besang. Trotz dieser Erfolge, hat Wolfram Minnemann Hamburg nicht vergessen und hat sich aktiv in den kulturellen Austausch der beiden Städte eingeschaltet, die so vieles miteinander verbindet. Erinnert werden soll nur an seine Beiträge zu großen portugiesischen Kulturfestivals im Museum für Völkerkunde. So verdanken wir ihm sachkundige Weinproben, aber auch den Auftritt der Portuenser Gruppe Toque de Caixa, die bisher mit Abstand beste Truppe auf einem Arraial, welche den Saal zum Kochen brachte.





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Portugal-Post Nr. 14 / 2001