Timor Lorosea
Von Luís Carvalho
José Ramos-Horta, Friedensnobelpreisträger und Außenminister
der von der UNO eingesetzten Übergangsregierung von Timor, war kürzlich in
Berlin, wo er Gespräche mit Mitgliedern der deutschen Regierung führte.
Ramos-Horta äußerte den Wunsch,
dass Deutschland seine Unterstützung für den Wiederaufbau von Osttimor Schritt
für Schritt erhöht, auch wenn es im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft und
mit seinen Zuwendungen an die UNO sich bereits als großzügig gezeigt hat. Die
bilaterale Hilfe ist jedoch eher bescheiden. Aber Ramos-Horta vertraut auf die
Regierungsführung von Schröder, und in einem Treffen mit Joschka Fischer bat
er um eine diplomatische Vertretung (Botschaft) der Bundesrepublik in Díli, so
wie die der USA, Englands, Chinas, Australiens, Portugals etc.
Darüber dass er im August 1999 bei der Unabhängigkeitserklärung
von Osttimor scharfe Kritik an Deutschland geübt hat wegen dessen umfassender
Militärhilfe für ein Indonesien, das weiterhin timoretische Patrioten
umbrachte, bemerkte er höflich, aber ohne der Frage auszuweichen, dass dies „
alte Geschichten“ seien. Die dort stationierten 100 Ärzte und
Krankenschwestern des deutschen Militärkontingentes sind nach erfüllter
Mission in die Bundesrepublik zurückgekehrt. Über die 500 Millionen DM, welche
für humanitäre Hilfe bereitgestellt wurden, würde Ramos-Horta weitere
„direkte“ Hilfen für den Wiederaufbau der grundlegendsten Infrastrukturen für
das Volk von Timor begrüßen, dem es an allen Ecken und Enden fehlt aufgrund
der fast totalen Zerstörung von Gütern und Menschenleben, vor allem bei
letzterem, wurde hier doch nichts anderes als Genozid betrieben. Ramos-Horta
konnte uns davon überzeugen, dass er der richtige Mann am richtigen Platz ist.
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Portugal-Post Nr. 14 / 2001
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