Gründung des Vereins "Chave Lusófona"
Kulturkreis aller portugiesischsprachigen Länder in Bremen
Von Algeth Weerts *
Im Rahmen des Kursangebotes vom "Verein
für Stadtteilarbeit und Kultur Treffpunkt Arche Schwachhausen" in Bremen
entstand im Herbst 2001 ein portugiesischer Sprachkreis, der von der
Leiterin des Treffpunkt Arche und Portugalkennerin Frau Weerts ins Leben
gerufen wurde. Im Januar 2002 nahm Frau Pape Kontakt zu diesem Sprachkreis
auf und auf ihre Anregung wurde der portugiesische Sprachkreis zu einem
Deutsch-Portugiesisch-Brasilianischen Kulturkreis erweitert.
Seit Januar 2002 bietet der Kulturkreis mit einem vierteljährlichen
Programm in wöchentlichen (!) Treffen Vorträge und Diskussionen zu aktuellen
und historischen Themen zu landeskundlichen Fragestellungen und Dokumentarfilme
aus allen portugiesischsprachigen Ländern an. Der Intensiv-Sprachkurs im
Sommerprogramm, Lektürekurs und ein brasilianisches Fest rundeten im
vergangenen Jahr das Angebot ab. Im Dezember 2002 fand die Ana-Cristina-César
Nacht und am 22. Februar 2003 die José-Afonso-Nacht als themenspezielles
kulturelles Angebot mit Lesungen und Konzerten statt. Im Luso-Clube, einer
unregelmäßig abgehaltenen Abendveranstaltung - zum Beispiel auch im bisher
einzigen portugiesischen Restaurant in Bremen, dem Galo - gibt es die
Möglichkeit, in einer lockeren Atmosphäre Sprachkenntnisse auf beiden
Seiten zu vertiefen.
In der Stadt Bremen bietet das Cine em Português, monatlich interessante
Einblicke in das portugiesischsprachige Filmschaffen. Im Februar findet der
größte norddeutsche Straßenkarneval mit unzähligen Sambagruppen statt. Der
Fachbereich Romanistik der Universität Bremen bietet die Möglichkeit,
Portugiesisch zu studieren. An der Hochschule Bremen besteht ein
Studiengang zum Global Management, bei dem die Studenten Auslandssemester
und Praktika in Brasilien absolvieren. Es gibt Bremer Firmen, die über
Kontakte zu den entsprechenden Ländern verfügen.
Die Erkenntnis, dass es in Bremen ein vielfaches Interesse und Kontakte
gibt, führte zu der Idee, dem Kulturkreis eine andere Form zu geben und
einen Verein zu gründen. Am 27. November 2002 fanden sich 16 Menschen,
unter anderem aus der Bremer Kaufmannschaft, vom Fachbereich Romanistik
der Universität Bremen, Sprachwissenschaftler und weitere Freunde und
Freundinnen der lusofonen Kultur im großen Raum des Treffpunkt Arche
Schwachhausen zur Gründung eines Vereins ein. Aus Gründen des Sprach-
und Selbstverständnisses des Vereins wurde der Name "Chave Lusófona"
gewählt, was von Herrn Couto, Frau Tietler und Frau Dr. Ziebell-Wendt
als Muttersprachler unterstützt wurde. Die Versammlung beschloss
einstimmig den Namen "Chave Lusófona - Kulturkreis aller portugiesischsprachigen
Länder in Bremen".
Der Verein wird Gremien einrichten, die ermöglichen sollen, zu
unterschiedlichen Themen zu arbeiten. Als erstes wurde das Gremium
"Programmerstellung" eingesetzt. Weitere Gremien mit den Schwerpunkten
"PALOP-Länder" und "Sprachkurse" sind in Planung. Dadurch soll eine
Entlastung des Vorstands erreicht und organisatorische und inhaltliche
Aufgaben besser verteilt werden können. Als Verein "aller
portugiesischsprachigen Länder" wird so die Möglichkeit der Bearbeitung
inhaltlicher Schwerpunkte getrennt und gleichzeitig organisatorisch
eingebunden.Mit Frau Algeth Weerts als 1. Vorsitzender, Frau Petra
Pape als 2. Vorsitzender und der Brasilianerin Frau Gilma Tietler
als Schatzmeisterin hat der Verein einen reinen Frauenvorstand, was
allgemein begrüßt wurde! In einem Schlusswort wurde die Bedeutsamkeit
dieses Aktes und die Freude über das Zustandekommen des Vereins betont.
Der Wunsch, die Begeisterung und Freude mit weiteren Engagierten zu
teilen und der Vielfältigkeit portugiesischsprachiger Kultur eine
Entfaltungsmöglichkeit zu bieten und zu mehr Raum zu verhelfen kommt
damit der Verwirklichung ein gutes Stück näher.
* PHG-Mitglied und
Gründungspräsidentin der "Chave Lusófona"
|
. |
|
Portugal-Post Nr. 22 / 2003
|
|