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Correio dos leitores
Leserbriefe

Aus Lissabon schrieb uns Herr Thomas Behrens:

Sehr geehrter Herr Dr. Koj,
Sehr geehrte Vereinsmitglieder der Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft,

mit wachsendem Interesse klicke ich immer wieder Ihre Website an, und was ich da so lese und sehe, gefällt mir. Ich fühle mich von vielen Beiträgen angesprochen, denn auch ich bin ein Deutscher in Lissabon (jetzt auch mit Haus im Alentejo). Seit fünf Jahren lebe ich hier, verheiratet mit einer Portugiesin.

Nun passt es auch, dass ich zwar kein Hanseat, aber immerhin Norddeutscher bin (geboren in Salzgitter) und daher Hamburg, Bremen und ganz besonders gut Lübeck kenne, da mein Vater dort seine letzten Lebensjahre verbrachte. Kurzum, ich finde also, dass auch ich Mitglied in Ihrer Gesellschaft werden sollte [...]

Ich arbeite im Bereich Film und Fernsehen und habe, zusammen mit meinen Kollegen, in diesem Jahr einen Film im Auftrag des und über das Goethe-Institut Lissabon hergestellt, den ich Ihnen als DVD mit zwei Sprachversionen (Deutsch-Port.) zusende. Ich hoffe, dieser Film ist für Sie interessant, er wurde auf der diesjährigen Expolingua in Lissabon gezeigt, und enthält auch ein Interview mit Curt Meyer-Clason, den wir im letzten Jahr zu diesem Zweck in München besuchten.
[...]

Unser Mitglied Rudolf Malkmus schickte uns Anfang November eine Postkarte aus Mértola:

Ein Gruß aus der alten Heimat! Gegenwärtig durchstreife ich auf meinen Regenzeitexkursionen Portugal. Viele Teile der Serra do Caldeirão sehen nach den fürchterlichen Bränden aus wie Lanzerote-Landschaften [...]

Ähnliche ökologische Horrornachrichten erreichen uns von Carl-Heinz Ott, ebenfalls ehemaliger Lehrer der Deutschen Schule Lissabon:

Im Frühherbst waren wir drei Wochen in Montargil und haben uns über die Agrarpolitik Brüssels geärgert, denn in der ganzen Gegend gibt es keinen Pfirsichbaum mehr, dafür pflanzen sie dort Tabak an; auch das ein Beitrag zur Globalisierung, das Charakteristische geht verloren!

Aus Düsseldorf erreichte uns folgendes e-mail:

Sehr geehrter Herr Koj,

zufällig bin ich auf Ihre schöne und informative Seite der PHG gestoßen und habe dort mit großem Interesse die Berichte über Hein Semke gelesen. Ich kenne Hein Semke noch aus meinen Kindertagen, als mein Vater - Pfr. Lothar Kühl - Pfarrer der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Lissabon war (1961 - 1970). Ich würde mich sehr freuen, wenn es möglich wäre, die aktuelle Ausgabe der Portugal-Post (Heft 28) zu erwerben. Mit herzlichen Grüßen, Sebastian Kühl

Herr Heinrich Mau schickte uns folgendes e-mail:

Ich lese ja mit Interesse die Portugal-Hamburg-Seiten. Sie sind super! Mit einem hohen Informationsgehalt [...]

Und Johannes Beck mailte uns aus Köln:

Hallo Herr Koj,
ganz herzlichen Dank für das Merian-Heft, das ich heute morgen am Frühstückstisch begeistert durchgeblättert habe. Es gefällt mir deutlich besser als beispielsweise das vorletzte Merian-Heft zu Portugal. Die Fotostrecken sind sehr schön und vor allem kreativ.

Die Auswahl der Themen ist gelungen, neben dem (leider wohl) obligatorischen Fado auch sehr schönen Kapitel zur Küste zwischen Cascais und Azenhas do Mar und den afrikanischen Einwanderern der Cova da Moura (obwohl man aktuellerweise eigentlich eher etwas über die osteuropäischen Zuwanderer schreiben müsste, auch wenn das für den Mitteleuropäer nicht ganz so bunt und exotisch wie die Welt der Afrikaner sein mag).

Besonders habe ich mich natürlich darüber gefreut, dass mein Buch als einziger "ultimativer" Lissabon-Führer angepriesen wurde. Dankeschön! Auch sonst gefällt mir die Auswahl der empfohlenen Bücher, vom Lissabonner Logbuch über Tod in Lissabon bis zum Lissabonner Requiem - einzig ein Antunes fehlt in der sonst sehr kompletten Liste. Schließlich fängt António Lobo Antunes Lissabon in all seinen Widersprüchen und Skurrilitäten viel besser ein, als es beispielsweise Remarque auch nur ansatzweise vermag.

Hin und wieder begegnen einem die üblichen Fehler und überholten Angaben, die bei solchen Großprojekten unvermeidlich sind. So wird das Frágil auf Seite 39 mal kurzerhand aus dem Bairro Alto an die Docas nach Alcântara verlegt und die auf Seite 112 angepriesenen Touristenpässe sind seit dem 1. Februar diesen Jahres abgeschafft worden (ebenso die umständliche Prozedur mit Personalausweis und dem guia für die Metro). Aber das tut dem ansonsten gelungenen Heft keinen Abbruch [...]

Von unserem Mitglied Jürgen Vieth, dessen Leserbrief zum diesjährigen Arraial wir in der letzten Ausgabe abdruckten, erreichte uns ein weiterer Beitrag zu dem Thema "Alqueva"

UND NUN SIND DIE TORE GESCHLOSSEN … So lautet die Überschrift über dem sehr lesenswerten Artikel von Peter Koj in der Portugal-Post Nr.18, Sommer 2002, der sich kritisch mit der Schließung der Schleusentore des Alqueva-Staudamms am 8. Febr. 2002 und den Folgen für Landschaft und Umwelt des Alentejo beschäftigt. Genauso wie es auch Rudolf Malkmus in seinem Beitrag in derselben Ausgabe der Portugal-Post mit dem bezeichnenden Titel LAND UNTER - EINE ÖKOLOGISCHE HORRORVISION tat.

Die Argumente, die in beiden Artikeln im Zusammenhang mit dem Bau des größten künstlichen Stausees Europas (halb so groß wie der Bodensee) vorgebracht werden, sollen an dieser Stelle nicht wiederholt werden. Sie sind ausführlich und begründet in den o.a. Artikeln genannt worden. Hinzufügen lässt sich leider nur, dass die von Peter Koj am Ende seines Beitrags geäußerte Befürchtung, "dass ein weiteres Naturparadies verloren geht im Namen der Spekulation und des raschen Profits von einigen Wenigen" leider gerechtfertigt und durch den aktuellen Stand bestätigt ist.

Koj hatte gehofft, dass die Betreibergesellschaft EDIA die von ihr angestrebte maximale Stauhöhe von 152 m zugunsten der von Umweltschutzorganisationen vorgeschlagenen 139 m aufgeben würde, "was die geflutete Fläche um die Hälfte reduzieren würde und das Überleben verschiedener bedrohter Pflanzen und Tierarten sichern würde." (a.a.O., S.10). Ein frommer Wunsch. Die "guerra das cotas" ging natürlich mit einem Sieg der EDIA aus. So berichtet der Diário do Alentejo am 15.10.04 anlässlich des Besuchs des spanischen Königspaares auf dem Staudamm unter der Überschrift: REI DE ESPANHA VISITOU BARRAGEM DE ALQUEVA: "Em Alqueva, os reis tiveram oportunidade de ver que o nível das águas na albufeira encontra-se actualmente próximo da cota 148, faltando quatro metros para completar o enchimento à cota máxima (152, o que representa ainda o acumular de 800 hectómetros cúbicos)."

Zusammengefasst: 148 m ist der aktuelle Stand, der aber noch um 4 m auf 152 m aufgestaut wird. Die Betreibergesellschaft EDIA hat sich also voll durchgesetzt. Wenn man nun bedenkt, dass die Portugiesisch-Hanseatische Gesellschaft der Kritik und den Bedenken an dieser Salazar-Erb- und EU-Hinterlassenschaft in ihrer Zeitschrift Nr.18 breiten Raum einräumt und dann in dem diesjährigen Arraial sich widerspruchslos vor den Karren der EDIA spannen lässt, dann lässt das ein einfaches Mitglied wie mich schon ratlos:

Folgt die PHG mit der Arraial -Veranstaltung dem unsäglichen unkritischen Weg, den die Deutsch-Portugiesische Gesellschaft unter der Präsidentschaft Peter Neuferts eingeschlagen hatte und dem durch die Abspaltung durch die PHG erfreulicherweise ein Riegel vorgeschoben wurde?

Hat sich in den Jahren von 2002 (der Veröffentlichung der o.a. kritischen Artikel in der Portugal-Post) bis zum Jahre 2004 ( der Veranstaltung des diesjährigen Arraials rund um das Alqueva-Projekt) eine Neuorientierung der PHG vom kritisch-informativen Ansatz hin zu "Eia-Popeia" Veranstaltungen im Stil der damaligen Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft ergeben? (Stichwort "Auto-Rallyes quer durch Portugal" u. ä.)?

Fragen, die sich seit der Veröffentlichung meines diesbezüglichen Leserbriefs in der Portugal-Post Nr.28 immer mehr verdichten. Bei meinem kürzlich abgeschlossenen Besuch im Alentejo und des Staudamms nahe Alqueva drängte es sich mir auf, diese Anmerkungen zu verfassen, übrigens nicht ohne ausdrücklich das Niveau und die Informationen der bisherigen Ausgaben der Portugal-Post, (die hoffentlich ihre Zielrichtung beibehalten wird) hervorzuheben [...]





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Portugal-Post Nr. 29 / 2005