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Zettelkasten

Beilagen dieser Ausgabe
Wir möchten unsere Leser auf die drei Beilagen dieser Ausgabe der Portugal-Post aufmerksam machen: das Protokoll unserer Jahreshauptversammlung und das Programm der Werkstatt 3 mit dem kapverdischen Kulturfest am 11. Juni sowie weiteren Veranstaltungen zur 30jährigen Unabhängigkeit der portugiesischsprachigen Länder Afrikas. Außerdem bietet die Agentur Reisespaß für September und Oktober Reisen nach Lissabon und auf die Azoren an.

Beilage der nächsten Ausgabe
Der Zulauf neuer PHG-Mitglieder hält unvermindert an, und in nicht allzu ferner Zukunft werden wir die runde Zahl 300 erreicht haben. Um den Kontakt und den Austausch unter all diesen Mitgliedern zu fördern, wollen wir ein Verzeichnis mit Adressen und Telefonnummern der nächsten Ausgabe der Portugal-Post beilegen. Wer nicht in dieser Liste erscheinen möchte, möge uns bitte bis zum 30. Juni davon in Kenntnis setzen.

Arraial im Museum für Völkerkunde
Der schon traditionelle Arraial im Museum für Völkerkunde, bei dessen Organisation unsere Gesellschaft unterstützend beteiligt ist, wird in diesem Jahr später als sonst üblich stattfinden. Vorgesehen ist das Wochenende 10. und 11. September. Das zwingt uns dazu, unsere Sardinhada, die normalerweise zu diesem Zeitpunkt stattfindet, auf den 26. Juni vorzuverlegen. Im Mittelpunkt des diesjährigen Arraial wird der Fado stehen. Es laufen bereits Verhandlungen mit verschiedensten Fadistas, die gerne nach Hamburg kommen würden, um hier aufzutreten.

Portugiesischer Kaffee und Literatur auf der Altonale
Auf der diesjährigen Altonale (3.-19. Juni) wird die Buchhandlung Christiansen (Spritzenplatz) wieder ihre hübsche Idee verwirklichen, in einigen portugiesischen Cafés des Viertels wie dem Faro, dem Lisboa und dem Ribatejo, portugiesische Literatur auszulegen. So können die Besucher dieser Lokale, während sie ihren galão schlürfen, portugiesische Literatur in deutscher Übersetzung lesen.

Glückwunsch an Maralde Meyer-Minnemann
Wir gratulieren unserer 1. Vorsitzenden. Sie wurde unter mehr als 100 Kandidaten ausgewählt, um sich mit vier weiteren Finalisten am 17. März auf der Leipziger Buchmesse einer Jury zu stellen, welche die beste seit der Leipziger Buchmesse 2004 erschienene Übersetzung küren sollte. Sieger wurde der junge Thomas Eichhorn, aber unter den letzten fünf zu sein, ist schon eine großartige Sache. Maralde Meyer-Minnemann war als einzige Vertreterin der portugiesischen Farben nominiert; die anderen vier Kandidaten übersetzen aus dem Englischen, Französischen und Spanischen.

Feuer zerstört Pastelaria Caravela 2
Das Café Caravela 2 in der Langen Reihe 57, Treffpunkt vieler Portugiesen und Portugalfreunde, wurde durch ein Feuer zerstört, das in einem der oberen Stockwerke des Gebäudes ausbrach. Wir möchten unserem Mitglied Maria Fernanda Ramos und ihrem Ehemann unser Bedauern aussprechen. Inzwischen haben sie einen anderen Ort gefunden, wo sie zumindest ihre leckeren Kuchen und Teigwaren wieder backen, um sie nach wie vor in der Caravela 1 (Grindelallee 168) und der Caravela 3 (Colonnaden 43) anbieten zu können.

Eröffnung der Casa Madeira 2
Die Gäste der Casa Madeira (Ditmar-Koel-Str. 14), aber nicht nur diese, werden sich darüber freuen, dass es nun einen Ableger dieses gut besuchten Lokals gibt. Und zwar in einer Gegend, wo der Fisch noch frischer sein müsste, nämlich nicht weit von der ehemaligen St. Pauli Fischhalle an der Großen Elbstraße 133. Es ist ein Viertel, wo die Fischindustrie mehr und mehr mit der Gastronomie Hand in Hand geht.

Wechsel bei Buchholz
Die von dem Deutschen Karl Buchholz 1943 in Lissabon gegründete Buchhandlung (dazu unser Artikel in der Portugal-Post 28) ist in finanziellen Schwierigkeiten. Sie schreibt seit mehr als 4 Jahren rote Zahlen. José Leal Loureiro, der die Buchhandlung seit Dezember in Teilzeit leitet, versucht die Situation zu retten und einen neuen Besitzer zu finden.

Álvaro Cassuto neuer Leiter des Orquestra Metropolitano
Der Dirigent Álvaro Cassuto ist der neue künstlerische Leiter der Orquestra Metropolitana de Lisboa (OML), geht jedoch weiterhin seinen Verpflichtungen gegenüber der Orquestra do Algarve nach. Álvaro Cassuto, der 18 Jahre lang als Dirigent in den Vereinigten Staaten tätig war, ist Nachkomme einer sefardischen Familie, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts in Hamburg angesiedelt hat. Sein Vater, Alfonso Cassuto (1910-1990), bereitete gerade seine Promotion an der Universität Hamburg vor, als er sich entschloss, im April 1933 mit seiner Familie vor dem Naziregime zu fliehen. Über Amsterdam kehrten die Cassutos in das Land ihrer Vorväter zurück, wo Álvaro dann im Jahre 1938 geboren wurde. Er selbst betrachtet sich nach wie vor als echten Hanseaten.

Die Römer in Cascais
Unser Freund José d'Encarnação, der schon mehrfach Beiträge für unsere Zeitschrift geliefert hat, ist einer der Organisatoren der Ausstellung über die Anwesenheit der Römer in Cascais, die seit dem 28. Januar im Archäologischen Nationalmuseum im Hieronymus-Kloster zu sehen ist. Die Exponate sollen später im zukünftigen Archäologischen Museum in der Zitadelle von Cascais ausgestellt werden, die nach dem Auszug des Militärs anderen Zwecken zugeführt werden soll.

Absolute Mehrheit der PS
José Socrates und die Sozialistische Partei (PS) waren die großen Gewinner der Wahl vom 20. Februar. Mit 40,5% erzielten sie das beste Ergebnis in ihrer Parteigeschichte, während die Sozialdemokratische Partei (PSD) von Santana Lopes mit 28,7% ihre größte Schlappe einfuhr. Im Zuge dieses Linksrucks gelang es der Vereinten Demokratischen Koalition (CDU) den Abwärtstrend der letzten Wahlen umzukehren, und der Linksblock (BE) kann sogar fast die dreifache Anzahl von Abgeordneten ins Parlament schicken. Die Sitzverteilung ist wie folgt: PS 121, PSD 75, CDU 14, CDS-PP 12, BE 8.

Und wie haben die Hamburger Portugiesen gewählt?
Die Auswertung der von den in Hamburg ansässigen Portugiesen abgegebenen Stimmen spiegelt das Ergebnis auf nationaler Ebene wider, zumindest was die großen Parteien angeht (610 Stimmen für die PS gegenüber 441 für die PSD). Dagegen wurde das landesweite Ergebnis insofern auf den Kopf gestellt, als die CDS mit 73 Stimmen fast die doppelte Anzahl gegenüber der CDU, der Koalition von Kommunistischer Partei (PCP) und Grünen (PEV), erhielt. Und der BE musste sich mit lediglich 26 Stimmen begnügen.

Die Schildkröte kehrt auf ihren Platz im Lissabonner Rathaus zurück
Santana Lopes hat sich durch die deftige Niederlage bei den Parlamentswahlen nicht entmutigen lassen. Er ist auf seinen Posten als Lissabonner Bürgermeister zurückgekehrt, den sein Parteigenosse Carmona Rodrigues eingenommen hatte. Juristisch gesehen steht ihm dies zu, aber aus moralischen Gründen hätte ihm niemand diesen Schritt zugetraut, zumal er in den Kommunalwahlen im November - wie alle Meinungsumfragen deutlich belegen - keinerlei Chancen hat gegen Manuel Maria Carrilho, den Kandidaten der PS, Professor der Philosophie und ehemaligen Kulturminister des Kabinetts von António Guterres.

Freitas do Amaral neuer Außenminster
Während Paulo Portas, der Vorsitzende des Sozialdemokratischen Zentrums/Volkspartei (CDS-PP), nach der Niederlage seiner Partei sein Amt niedergelegt hat und sogar daran denkt, in die Vereinigten Staaten zu ziehen, wurde Diogo Freitas do Amaral, Gründungsmitglied und ehemaliger Vorsitzender der Partei, Außenminister des Kabinetts von José Socrates. Nur wer die Entwicklung von Freitas do Amaral in den letzten Jahren nicht verfolgt hat, wird darüber erstaunt sein. Im Gegensatz zu dem, was normalerweise geschieht, hat der einst so konservative Politiker eine immer progressivere Haltung eingenommen. So hat er z.B. klar Stellung gegen den Irak-Krieg bezogen.

Neues deutsches Restaurant in Lissabon
Im Februar hat ein neues deutsches Restaurant in Lissabon aufgemacht. Es trägt den Namen Pano de boca (Theatervorhang), passend zur Umgebung, denn es befindet sich im Teatro Aberto an der Praça de Espanha. In dieser Gegend gab es früher eine Reihe von deutschen Institutionen wie die Deutsche Schule (heute das Theater A Comuna) und das Deutsche Krankenhaus (letzter Chefarzt: Dr. Carl Jerosch Herold, Vater des von Romina Carneiro auf S.13-15 interviewten Prof. Bernardo Jerosch Herold). Heute gibt es nur noch die Deutsche Evangelische Kirche an der Avenida Columbano Bordalo Pinheiro. Die Pächter des Pano de Boca, Detlef Fischer und Walter Kilguss, setzen im Gegensatz zur Cervejaria Alemã in der Rua Alecrim nicht so sehr auf eine "typisch" deutsche Küche mit ihren deftigen Speisen, sondern eher auf leichte und feine Gerichte.

Portugiesischstämmiger Franzose zum besten Koch der Welt gewählt
Serge Vieira, Sohn portugiesischer Emigranten in Frankreich, wurde zum "Weltmeister" der Köche beim international ausgetragenen Wettbewerb Bocuse d'Or gewählt, der am 25. und 26. Januar in Lyon stattfand und an dem Vertreter von 24 Ländern teilnahmen. Serge Vieira überzeugte die Jury mit einem Fischgericht, das inspiriert war von typischen Produkten der Lyoner Region, und einem weiteren traditionellen Gericht mit Kalbsfleisch.

Die Zersiedelung des Algarve geht weiter
Während im übrigen Portugal die Bautätigkeit nachzulassen scheint, nimmt die Zahl der Baugenehmigungen im Algarve zu. Allein im Dezember des letzten Jahres waren es 354, ein Monatsschnitt, der doppelt so hoch ist wie noch vor 10 Jahren. Landschaftsarchitekten wie Fernando Pessoa sprechen daher von einer "wahren Betoninvasion, welche die Städte und die Küste überrollt und zerstört".

Die Erosion der portugiesischen Küste schreitet voran
Der Strand von Cortegaça im Bezirk Aveiro ist in den letzten gut zehn Jahren um ungefähr 150 Meter zurückgewichen. Er gehört damit zu den 37 gefährdeten Küstenabschnitten, wo dringend Maßnahmen erforderlich sind, um das Voranschreiten des Atlantiks zu bremsen. Dazu gehören die Renaturalisierung der Dünen, das Auffüllen der Strände mit Sand und die Reparatur der Buhnen. Angedacht ist auch der Abriss von Gebäuden, die zu dicht am Meeresrand errichtet wurden.

Brüsseler Anerkennung der Esel von Miranda
Zum Abschluss noch eine erfreuliche Nachricht: die Esel von Miranda werden seit März von der Europäischen Union unterstützt. Dadurch ist das Überleben dieser bedrohten Rasse gesichert. Da sie sehr gelehrig sind, besteht eine große Nachfrage nach ihnen nicht nur im ländlichen Tourismus, sondern auch zur Betreuung körperlich geschädigter Kinder. Von wegen dumme Esel!





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Portugal-Post Nr. 30 / 2005