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Die portugiesisch-spanischen Wirtschaftsbeziehungen

Von Felix Jarck

Portugal ist Spielball der spanischen Investoren. Die Spanier sind in fast allen Sektoren der Wirtschaft präsent. Die Sektoren im Rampenlicht sind vor allem Banken, Medien und die Baubranche. So kontrolliert etwa die Banca Espanhola direkt eine Quote von 15% des portugiesischen Finanzmarktes. Auf den anderen Sektoren sind die Zahlen sogar noch beeindruckender, so sind etwa 30% der Bauwirtschaft durch die Spanier kontrolliert.Wie immer lohnt es sich genauer hinzusehen: Spanien ist, stetig wachsend, der Hauptabnehmer für portugiesische Produkte. Fast 30% des portugiesischen Exportes gehen nach Spanien und Portugals Wirtschaft konzentriert sind immer stärker auf die iberische Halbinsel.

Nicht nur die Spanier sind auf dem portugiesischen Markt, sondern auch Portugiesen auf dem spanischen. Ein Beispiel: Um mit der spanischen Konkurrenz mithalten zu können, produziert der größte portugiesische Melonenproduzent in Spanien. Obwohl die Spanier traditionell den Fruchtmarkt kontrollieren, konnte sich Carlos Ferreira behaupten. Heute produziert er 13 Millionen Kilo Obst. Aber natürlich erscheint dieser Erfolg klein im Vergleich zu der spanischen Beherrschung des portugiesischen Marktes.

Was denken die Portugiesen? Ohne Zweifel spüren sie die Dominierung durch den Nachbarn. 49% der Portugiesen sagen, dass es wenigstens ein Gebiet gibt, auf dem Portugal von Spanien dominiert wird, lediglich 39% verneinen dieses. Und wenn die Portugiesen keine Portugiesen wären, so wären 17% gerne Brasilianer, 15% Franzosen und lediglich 7% Spanier. Es scheint also, als ob es kaum eine iberische Identität gibt und dass es immer noch ein langer Weg ist, bis es schließlich möglich sein wird, in einem vereinten Europa ohne Dominierung durch den Nachbarn zu leben. All dieses dann in einem wirtschaftlichen und sozialen Gleichgewicht.





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Portugal-Post Nr. 36 / 2006