Wir haben einen Freund verloren -
Zum Tod von António Pinto Machado
Von Peter Koj
Von den verschiedenen portugiesischen Generalkonsuln, die wir in den letzten Jahren kennen gelernt haben,
wird uns António Pinto Machado besonders in Erinnerung bleiben. Er übte sein Amt in Hamburg von 1993
bis 1995 aus. In diesem kurzen Zeitraum gelang es ihm, mit seinem Enthusiasmus sowohl die portugiesische
Gemeinde als auch die deutschen Portugalfreunde mitzureißen. Höhepunkt war 1995 der Arraial im Museum
für Völkerkunde, der seinem Namensvetter, dem Hl. Antonius, gewidmet war. Unter seiner Ägide arbeiteten
alle portugiesischen Gruppen und Freizeitvereine Hamburgs zusammen und sorgten mit über 5.000 Besuchern
für den bisher größten Kassenerfolg.
Zur selben Zeit musste er sich bereits mit schweren gesundheitlichen Problemen herumschlagen und sah sich
gezwungen, sich einer Herzoperation zu unterziehen. Diese verlief erfolgreich und seitdem wurde er nicht
müde zu betonen, dass die Hamburger Ärzte ihm das Leben gerettet hätten. Vor seiner Rückkehr nach Portugal
hatten wir Gelegenheit, uns mit ihm und seiner Gattin D. Noemi zu einer Ronda dos Restaurantes im
Pescador zu treffen.
Aber selbst nach seiner Rückkehr nach Portugal rissen die freundschaftlichen Bande nicht ab. Es gab
einen ziemlich regelmäßigen Schriftverkehr, bei dem er sich aufgeschlossen zeigte für Neuigkeiten aus
seinem geliebten Hamburg. Einmal besuchte ihn eine Schülergruppe vom Gymnasium Hochrad, die er in seine
Villa in S. Pedro de Sintra eingeladen hatte, denn eine seiner Nichten nahm als Schülerin der Escola
Secundária de Cascais an dem Austausch teil. Und als wir die 14. Ausgabe unserer Zeitschrift
vorbereiteten, die dem Thema Porto gewidmet war, schickte er uns einen Auszug aus seiner Autobiografie
Da Pena ao Palácio (Sintra 1994), in dem es um die frauleins geht, die ihn während seiner
Kindheit in Porto erzogen haben (Portugal-Post 14, S. 13/4).
Nun rief uns D. Noemi an, um uns die traurige Nachricht zu überbringen, dass ihr Mann am 12. Dezember
gestorben ist, wenige Tage, nachdem er das 75. Lebensjahr vollendet hat. Die Künste der Hamburger
Chirurgen haben ihn zwar retten können vor der bedrohlichen Herz-Kreislauferkrankung, doch nun hatte
der Feind von einer anderen Seite angegriffen: António Pinto Machado erlag einem Lungenkrebs. In unserer
Erinnerung lebt er jedoch weiter - mit seiner Begeisterungsfähigkeit, seiner guten Laune und seinem
umfangreichen Wissen.
|
. |
|
Portugal-Post Nr. 37 / 2007
|
|
António Pinto Machado in seinem Hamburger Heim
v.l.n.r.: Peter Koj, António Pinto Machado, Maestro Álvaro Cassuto
|
|