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Chá Gorreana - Der einzige Tee Europas kommt von den Azoren

Von Felix Jarck

Tee hat seinen Ursprung in China und kam zu Beginn des 17. Jahrhunderts nach Europa, allerdings weiß man nicht, ob dies zuerst durch Wirken der Portugiesen oder der Holländer geschah. Sicher ist nur, dass eine Portugiesin die Hauptverantwortliche für die Verbreitung des Tees im Vereinigten Königreich ist: Catarina de Bragança, verheiratet mit Charles II. von England. Catarina brachte als Mitgift eine Truhe mit Tee aus China mit - zu dieser Zeit ein Vermögen wert - und führte seinen Gebrauch am Hof ein. Dank ihrer trinkt England noch immer so viel Tee wie kein anderes europäisches Land.

Der größte Teil der Teeproduktion findet in Asien statt. Der einzige in Europa produzierte Tee ist eng verbunden mit einer azorianischen Familie. Hier, auf der Insel São Miguel, erzählt man sich Geschichten von der Matriarchin Hermelinda, welche die Plantage Chá Gorreana gründete und von Margarida Hintze und ihrem Mann Hermano Ataíde Mota, den heutigen Besitzern.

"Wir hier, wenn wir Durst haben, trinken kein Wasser, sondern Tee. Es stimmt, hier in der Gegend wird man mit Tee geboren", sagt Hermano Ataíde Mota, Besitzer der einzigen Teeplantage Europas. 1966 heiratete er Margarida Hintze, einziges Kind und Erbin der Besitzungen und der Fabrik. Die jährliche Teeproduktion beträgt 25 bis 30 Tonnen, aber nur drei Tonnen sind für den Export in die USA und Kontinentaleuropa bestimmt.

"Tee hat hier Tradition", fährt Hermano Ataíde Mota fort. "Wenn man auf dem Kontinent Kaffee trinkt, um wach zu werden, trinkt man auf São Miguel Tee, wo man auf dem Kontinent Wasser trinkt, um den Durst zu löschen, trinkt man auf São Miguel Tee."

Aber Tee, eine Pflanze, die Camellia sinensis heißt, anzubauen ist schwierig. Das Teegeschäft kennt Höhen und Tiefen. Die letzte große Krise ergab sich vor ca. 15 Jahren mit der Eröffnung des ersten Hypermarktes. 1991 begrenzte die Trockenheit die Produktion auf sieben Tonnen. Die letzte Krise überlebte die Plantage mit der Unterstützung von 140 Kühen, die halfen, die Verluste aus dem Teeverkauf auszugleichen.







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Portugal-Post Nr. 38 / 2007


Azoren - Teepflückerin

Teepflückerin auf den Azoren