Das portugiesische Weingebiet des Douro leidet seit Jahren unter ständigem Umsatzrückgang selbst bei Weinen mit dem Prädikat DOC. Die Quantität der geernteten Weintrauben ist aber in der gleichen Zeit durch Produktionsverbesserung gestiegen und so kommt es heute im Jahr 2024 vor, dass Weinbauern nicht mehr in der Lage sind ihre gesamte Ernte verarbeiten zu lassen, da einerseits Kapazitäten für die Weinherstellung fehlen und andererseits die Überproduktion nicht mehr verkauft werden kann. Die Folge ist, dass viele Winzer die Trauben am Weinstock hängen lassen, also Teile gar nicht mehr ernten.  Auch der Versuch überschüssigen Wein in destillierte Produkte, wie Treberschnaps oder Weinbrand, zu verarbeiten ist nicht möglich, da hierfür einerseits die Produktionsstätten fehlen und andererseits der portugiesische Markt nicht ausreichend Nachfrage dafür hat. Der Rückgang des Verkaufs von Wein bezieht sich nicht nur auf die Tischweine, sondern es gibt auch einen signifikanten Rückgang beim Verkauf von Portwein. Seit dem Jahr 2000 ist der Export von Portwein um 31% zurückgegangen.

Das Institut für Douro- und Portweine (IVDP), hat die Winzer in der Region auffordert, in einem Dokument den Prozentsatz der Trauben anzugeben, die in dieser Kampagne ungeerntet geblieben sind, weil sie keine Abnehmer fanden. Die daraus resultierenden Informationen sollten verwendet werden, um mittel- und langfristige Maßnahmen zu ergreifen damit keine "Palliativpflege" von Weinbergen entsteht. Es könnte die Folge haben, dass ein gewisser Prozentsatz der heutigen Weinberge stillgelegt wird.

Auch der Verband der Berufswinzer des Douro (ProDouro) ist nicht daran interessiert eine signifikante Überproduktion zu erzeugen, wenn es dafür voraussichtlich keine Abnehmer gibt. Großabnehmer, wie die Firma Symington oder Sogrape, die als Marktführer verschiedene Weinmarken und Portweine herstellen, kauften bereits Trauben über ihren Bedarf hinaus.

Quelle: Publico 12.10.2024