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Streifzüge durchs portugiesische Hamburg VII

Von Luís Carvalho

Ich kam zufällig bei Mikas vorbei und stieß auf folgende Information: Café Pica-Pau in der Hafenstr.102. Ohne weitere Fragen zu stellen, begab ich mich zu der angegebenen Straße in der Nähe des Fischmarkts. Aber was? Nichts zu finden. Ich zurück zu dem Café, wo ich die Information gelesen hatte und dort erfuhr ich, dass es in... Cuxhaven wäre, aber dass es wegen mangelnder Kundschaft schon wieder geschlossen hätte. Inzwischen zähle ich schon nicht mehr mit, wie viele portugiesische Cafés den Geist aufgegeben haben.

 

Das Restaurant Faro in der Langen Reihe hat zugemacht. An seine Stelle ist das Vasco da Gama getreten, das seit zirka 20 Jahren in der Danziger Straße saß und das jetzt leer steht. Aber die Pastelaria Faro unseres Mitglieds Sra Maria Carminda Farinha (Mottenburger Twiete in Ottensen) hat sich mit dem Personal des gleichnamigen Restaurants verstärkt. Natürlich ist die Speisekarte eine andere. Also, seit März 2002 ist das Vasco da Gama in der Langen Reihe.

 

Irrtümlicherweise habe ich den Wagen hinter der Gewerkschaft geparkt und zusammen mit E. Viegas bin ich ins Comércio Transmontano“, wo ich in einer Kneipenatmosphäre gebratenen Fisch und ein paar Appetithappen auf kapverdische Art gegessen habe. Es ist in der Repsoldstr.45 untergebracht und hier hat auch der deutsch-kapverdianische Club Futura Verde seinen Sitz. Alles wunderbar. Aber bitte Bescheid sagen, wenn es cachupa gibt und die Musik mornas und coladeiras zu bieten hat...

 

Eine gute Nachricht für diejenigen, die auf echt portugiesischer Küche im Ausland bestehen, kommt vom Restaurant Bom Dia   in Form der berühmten Fataça na telha à la Caneiras, einem Fischerdorf in der Nähe von Santarém,am Ufer des Tejo. Das ist der Fluss, der im Winter Caneiras regelmäßig überschwemmt. Die fataça ist ein Süwasserfisch so wie die Meeräsche, pimpão, Aal, Seezunge etc. Die fataça wird im Herd gebacken, eingewickelt in Alu-Hülle, damit sie nicht austrocknet, in einer original portugiesischen glasierten Ziegel (der Typ ist die sog. Marseiller Ziegel). Als Beilage (auf der Ziegel!) gibt es Kartoffeln (am Kopfende) und Gemüse (am Schwanzende). Und da der Besitzer in Azambuja geboren ist, aber Ferien im Algarve verbringt, hat er es von L.C. abgeguckt, der in Alhandra hängen geblieben ist1.  

 

Pinchitos (hübscher Name, nicht wahr?) – das ist ein Café mit Tapas-Bar (der Name ist spanische, aber die ganze Besetzung ist portugiesisch) – ist jeden Tag von 9 bis 24 Uhr geöffnet, außer Sonntag (Ruhetag für das Personal), und ist in der Bahrenfelder Str.148 (Ottensen), Tel. 399 88 555. Wir kamen vom Offenen Kanal, wo jeden 2. Mittwoch im Monat das Programm Mamaterra Produções eine Schulfunksendung herausbringt und die als Gastmitarbeiterin die Studentin Kátia Santos dabei hatte. Diese nahm in ins Pinchitos mit, das in der ersten Februarwoche eröffnet wurde. Angenehme Innenausstattung, gute Stimmung, qualitativ gutes Essen, aufmerksame, wenn auch nicht besonders freundliche Bedienung. Aus Preisgründen empfehle ich, mittags dorthin zu gehen. Es werden täglich nur zwei unterschiedliche Gerichte angeboten. Und das reicht...

 

Ab April bestreitet die Gruppe Brasil an einem Sonnabend im Monat im Kulturladen in der Langen Reihe 111 (gegenüber von 1000 Töpfe) von 15 bis 22 Uhr ein umfangreiches Programm für alle die portugiesisch sprechen. Neben der Feijoada, Caipirinha, Capoeira, Filme, Tees, Vortäge, Lieder, Musik etc. oder einfach geselliges Treffen mit Kleinkindern und so steht uns im Kulturladen alles zur Verfügung, bei freiem Eintritt.


1 Auf der PHG-Ronda, die am 25.April im Bom Dia stattfand, mussten wir feststellen, dass es das von unserem geschätzten Mitarbeiter (der sich bei Redaktionsschluss noch in Chile aufhielt) so hoch gelobte Gericht nicht existiert.  Und zwar aus dem einfachen Grund, weil die fataça ein portugiesischer Flussfisch ist, den es hier nicht gibt. Wir wählten daher einen „Seebarsch in der Dachziegel“, der ebenso spektakulär war. Wenn sie ihn mal probieren wollen, müssen Sie sich beeilen, denn wie uns Sr. Diamantino verriet, wird das Bom Dia bald schließen.




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Portugal-Post Nr. 18 / 2002


Luís Carvalho