.
 


Entdecker-Sprüche und Reime

Chegando Vasco da Gama do descobrimento da Índia, perguntou-lhe o conde que mercadorias havia lá para trazerem e que cousas queriam de cá a troco delas. E, dizendo-lhe Vasco da Gama que o que trazia de lá era pimenta, canela, gengibre, âmbar e almiscar e o que queriam de nós era ouro, prata, veludo, escarlatas, disse-lhe o conde:
   - Dessa maneira eles são os que nos descobriram a nós ...
(Ditos portugueses dignos de memória, hg. von José Hermano Saraiva, S.113)


Auf deutsch:
Als Vasco da Gama von seiner Entdeckerreise nach Indien zurückkehrte, fragte ihn der Graf (i.e. D. Francisco de Portugal, Graf von Vimioso), welche Waren zum Mitbringen es dort gäbe und welche Dinge von hier (d.h. von Portugal) sie im Tausch dagegen wollten. Und als Vasco da Gama sagte, dass das was er von dort mitgebracht hatte, Pfeffer, Zimt, Ingwer, Bernstein und Moschus waren und dass das was sie von uns (d.h. von den Portugiesen) wollten, Gold, Silber, Samt, Scharlachzeug war, sagte ihm der Graf:
   - So betrachtet sind sie es, die uns entdeckt haben ...


Indo Martim Afonso de Melo para a China e passando por Malaca, vendo Jorge de Albuquerque, que nela estava por capitão, que os mais dos homens que iam com ele levavam espadas muito cumpridas, disse-lhe:
   - Oh! Senhor Martim Afonso, que grande mal que tenho muito grande medo que o que nos sobeja de espada nos falte de coração.
(Ditos portugueses..., S.256)


Als Martim Afonso de Melo nach China fuhr und durch Malakka kam, und Jorge de Albuquerque, der dort Hauptmann war, sah, dass die meisten Männer seiner Begleitung sehr lange Schwerter trugen, sagte dieser zu ihm:
   - Oh! Senhor Martim Afonso, ich habe leider sehr große Angst, dass das was wir zuviel an Schwert haben, uns an Mut (wörtlich: Herz) fehlt.


Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung.
(Georg Christoph Lichtenberg, Ausgabe Arkana des Steidl Verlages, S.135)


Vasco da Gama
Went to Panama
Took off his pajâma
Showed his banana
And paid a jurmâna (d.h. eine Strafe)
Etc. etc.
(Indischer Abzählreim, zitiert nach Sanjay Subrahmanyam, The Career and Legend of Vasco da Gama, CUP 1997, S.20)


Die Wilden waren sehr erschreckt
Widewidewitt, bum bum.
Und schrien all: "Wir sind entdeckt!"
Widewidewitt, bum bum.
(Ein Mann der sich Kolumbus nannt, Deutsches Volkslied)


"... how could we be discovered when we were not covered before?"
(Salman Rushdie, The Moor's Last Sigh, 1994, S.4)

Dieses Zitat stammt aus einem Roman des für seine "Satanischen Verse" bekannt gewordenen anglo-indischen Schriftstellers. Er spielt im Indien von heute, in Cochin an der Malabarküste. Hauptfiguren sind die Nachkommen einer portugiesischen Gewürzhändlersippe, die daher auch so schöne portugiesische Namen wie Gama, Menezes, Lobo etc. tragen. Das Zitat findet sich in einem Absatz, in dem Salman Rushdie eine eigene, sehr pikante Motivation für die portugiesischen "Entdeckungen" liefert. Den Freunden von Rushdies vieldeutiger Prosa soll sie nicht vorenthalten bleiben:
"... for if it had not been for peppercorns, then what is ending now in East and West might never have begun. Pepper it was that brought Vasco da Gama's tall ships across the ocean, from Lisbon's Tower of Belém to the Malabar Coast: first to Calicut and later, for its lagoony harbour, to Cochin. English and French sailed in the wake of that first-arrived Portugee, so that in the period called Discovery-of-India - but how could we be discovered when we were not covered before? - we were 'not so much sub-continent as sub-condiment', as may distinguished mother had it. 'From the beginning, what the world wanted from bloody mother India was daylight-clear,' she'd say. 'They came for the hot stuff, just like any man calling on a tart.'"





| Seitenanfang |





Impressum         Disclaimer
.
Portugal-Post Nr. 2 / 1998