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Editorial

Liebe Portugalfreunde,

wir begrüßen Sie und hoffen, dass Sie angenehme und erholsame Ferien hatten. Wer sie in Portugal verbrachte, hatte Gelegenheit, die wohl glücklichsten Momente des Landes seit der Expo '98 zu erleben. Die EM 2004 war ein perfektes Schauspiel, das uns allen unvergesslich bleiben wird. Besucher und Fernsehzuschauer waren beeindruckt von der Schönheit des Landes und der Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Gastgeber. Die ihrerseits in diesen Wochen der Euphorie und des Stolzes die Skandale, Katastrophen und Krisen vergaßen, welche das Land erschütterten.

Die Faszination des Fußballspektakels ließ eine Nachricht fast untergehen, die unter anderen Umständen mit großem Jubel begrüßt worden wäre: die Ernennung des Premierministers Durão Barroso zum Präsidenten der Europäischen Kommission. Großartige Momente, die wir im "Garten am Meeresrand" (Camões) erleben durften und die auch die Deutschen mit Stolz erfüllten, die sich hier niedergelassen haben.

In dieser Ausgabe wenden wir uns weiterhin dieser Gruppe zu, die in der Geschichte der Immigration nach Portugal eine herausragende Rolle spielt. Es ist eine lange Geschichte, die mit dem Eindringen der verschiedenen germanischen Stämme beginnt (Vandalen, Sueben, Goten und Westgoten), weitergeht über die Kreuzfahrer, die hanseatischen Kaufleute, die Flüchtlinge des Nazi-Regimes und des 2. Weltkriegs und die bis in unsere Tage reicht. Uns wurden eine Reihe von Artikeln eingereicht, welche diese verschiedenen Kapitel der Geschichte der portugiesischen Immigration behandeln.

Unser Mitglied Ingeborg Loether-Tomás, selbst in Portugal ansässig, erzählt uns die Geschichte der Bartholomäus-Brüderschaft in Lissabon, die Ende des 13. Jhs. von hanseatischen Kaufleuten gegründet wurde und damit die weltweit älteste noch existierende deutsche Brüderschaft im Ausland ist. Zwei junge Historiker (Andreas Dornseifer und Thomas Denk) zeichnen ein umfassenderes Bild der deutschen Auswanderung nach Portugal. Während Thomas Denk sein Projekt vorstellt über die deutschen Kaufleute in Lissabon von 1700 bis 1850, die größtenteils aus Hamburg und anderen Hansestädte kamen, widmet sich Andreas Dornseifer der Geschichte der Deutschen in Lissabon. Der erste Teil geht vom Kreuzfaher Heinrich von Bonn bis zum Komponisten der portugiesischen Nationalhymne, Alfredo Keil, der 1907 in Hamburg gestorben ist. Der 2. Teil behandelt das 20. Jh. und erscheint in der nächsten Ausgabe der Portugal-Post.

Und indem wir einen Sprung in die Gegenwart machen, stellen wir drei deutsche Immigranten mit ihren interessanten Projekten vor: Carla Purper von der Deutsch-Portugiesischen Wohltätigkeitsgesellschaft, Stefanie Herrnberger von der LisboAupair und Raimund Schmitz, den "guten" Deutschen aus dem barrocal. Schließlich liefert uns die Journalistin Birgit Kraatz einen lebendigen Bericht über einen literarischen Ausflug, den das Literaturhauses Hamburg im Mai dieses Jahres nach Lissabon unternommen hat (Litera-Tour Lissabon).

Wir danken den Autoren für die freundliche Mitarbeit, die unseren Lesern mit Sicherheit neue und interessante Informationen bescheren wird. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre und möchten bei der Gelegenheit auf die Veranstaltungen der nächsten Monate aufmerksam machen, die dem deutsch-portugiesischen Kulturaustausch und der Geselligkeit unter unseren Mitgliedern dienen sollen. Und bitte nicht den 5. September vergessen: wir rechnen mit Ihrer Anwesenheit auf unserer traditionellen Sardinhada.

Die Redaktion





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Portugal-Post Nr. 27 / 2004


ABC-Schützen vor der Deutschen Schule in Estoril