Einweihung der Magellan-Terrassen

Nicht gerade das Traumwetter für solch eine Eröffnungszeremonie. Trotzdem erschienen jede Menge Leute und die Stimmung war bombig. Die Einweihung der Magellan-Terrassen am 11. Juni sollte der Startschuss zur Öffnung der HafenCity für das Publikum sein. Die HafenCity, ein kühnes Unternehmen, das 155 Hektar umfasst, der größte Bauplatz seiner Art in Europa, wie der Senator für Stadtentwicklung, Michael Freytag, hervorhob. Ein Drittel ist Wasserfläche, die durch die verschiedenen Elbarme gebildet wird, ein Drittel ist für Bebauung vorgesehen (glücklicherweise nicht nur von Büros, sondern auch von Kulturstätten und Wohnraum), und das letzte Drittel ist freien Flächen mit hohem Freizeitwert gewidmet, so wie die Magellan-Terrassen.

Damit kommt einem Portugiesen die Ehre zu, als Erster seinen Namen für einen Platz in diesem neuen Stadtviertel herzugeben. Zudem wird dieser Platz, wenn er einmal ganz fertig gestellt ist, wohl der schönste und meist besuchte der Hansestadt sein. Schließlich rückte die Kultursenatorin Karin von Welck, die nach ihrem Kollegen Michael Freytag das Wort ergriff, den Platz, mehr als es vielleicht nötig gewesen wären, ins rechte - sprich portugiesische - Licht. Damit nahm sie von vornherein den deutschen Landsleuten den Wind aus den Segeln, die sicher überwiegend meinen, dass Ferdinand Magellan (so nennt sich der portugiesische Entdecker Fernão de Magalhães auf deutsch) Spanier oder vielleicht sogar Deutscher war. Auch begnügte die Senatorin sich damit, den König, der Magalhães auf die Suche nach einer westlichen Route zu den Gewürzinseln (d.h. in entgegengesetzter Richtung zu seinen portugiesischen Kollegen wie Vasco da Gama und anderen) schickte, schlicht "Karl V" zu nennen, ohne seine spanische Nationalität zu erwähnen.

Andererseits war es ihr wichtig darauf hinzuweisen, dass die Flotte von Magalhães wieder in Lissabon landete, allerdings ohne ihren Ersten Kapitän, der auf den Philippinen den Tod gefunden hatte. Und zum Abschluss erzählte die Senatorin lächelnd davon, dass sie von dem Wirt des portugiesischen Restaurants, in dem sie gerne zu Abend speist, dafür ausdrücklich gelobt wurde, für diese schöne Ecke den Namen eines Portugiesen gewählt zu haben.

Auch der Brief, den wir am 20. Mai an die Senatorin richteten und in dem wir unsere Hilfe anboten für eine portugiesische Ausgestaltung des Einweihungsfests, blieb nicht ohne Folgen. Aus Zeitgründen war zwar dazu keine Gelegenheit mehr, aber die Senatorin bat uns um Hilfe bei der künstlerischen Gestaltung des Vasco-Da-Gama-Platzes, dessen Einweihung in nicht mehr allzu ferner Zukunft vorgesehen ist. Der Briefwechsel mit der Senatorin kam zudem am selben Tag groß aufgemacht im "Hamburger Abendblatt" (Titel: "Entdecker soll bleiben wo er ist").

Doch jetzt empfehlen wir Ihnen erst einmal, sich zu den Magellan-Terrassen zu begeben. Sie sind nicht weit von der Kornhausbrücke mit dem Vasco da Gama-Denkmal von Herman Hosäus entfernt (zur Geschichte dieses Denkmals sowie der leider im 2. Weltkrieg zerstörten Magellan-Statue auf dem Südende der Kornhausbrücke berichtete ausführlich das 2. Heft der Portugal-Post, demnächst nachzulesen auf unserer Homepage). Sie werden sicher entzückt sein von dem wunderbaren Panorama, das ein wenig an den Parque das Nações (ex-EXPO) in Lissabon erinnert. Dieser Blick wird noch beeindruckender sein, wenn dort eines Tages die Elbe-Philharmonie und das Seefahrtsmuseum von Peter Tamm stehen werden. Unsere Gesellschaft, der schon von ihrem Namen her die maritimen Beziehungen zwischen Portugal und der Hansestadt am Herzen liegen, begrüßt die Tatsache, dass der Hamburger Senat von heute, so wie seine Vorgänger zur Zeit, als die Speicherstadt gebaut wurde, sich der Bedeutung der portugiesischen Entdeckungen für unsere Stadt erinnert hat.

Eine Foto-Reportage der Einweihungsfeier finden Sie hier.