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Wir stellen vor

Von Peter Koj

Er ist unter unseren Mitgliedern eine bekannte Erscheinung, denn er fällt nicht nur durch seine Größe auf (1,89 m), sondern auch durch sein freundliches und sympathisches Wesen. Obwohl ihn Beruf und Familie vollständig ausfüllen, gelingt es ihm gelegentlich, zu Veranstaltungen unserer Gesellschaft zu erscheinen wie auf den Leseabenden, den Sardinhadas und den Jahreshauptversammlungen.

Carlos Marques wurde am 3. August 1971 in der schönen Stadt Setúbal geboren. Nach dem Gymnasium trat er in das Pädagogische Seminar des Polytechnischen Instituts Setúbal ein, das er 1994 als Grundschullehrer mit dem Wahlfach Sport verließ. Während all der Zeit war seine große Leidenschaft das Rudern, das er seit seinem 12. Lebensjahr im Clube Naval Setubalense betrieb. Diese Leidenschaft schuf eine weitere, nämlich die zu der Hamburgerin Gabriele. Sie lernten sich 1988 kennen, als der junge Carlos nach Oeiras zu einem Lehrgang für Rudertrainer geschickt wurde. Er übernachtete in der Jugendherberge von Catalezete, wo Gabriele ihre Ferien verbrachte. Das Schachspiel hatte es ihnen angetan. Dann folgten lange zwei Jahre des Briefwechsels zwischen Hamburg und Setúbal, bis sie sich zu ihren ersten gemeinsamen Ferien in Sagres trafen, das seitdem eines der Heiligtümer des Paares ist.

Am 31. Juli 1994 dann der Umzug nach Hamburg, um in der Nähe der Geliebten zu sein. Die ersten 1½ Jahre waren die härtesten, als er sein Brot als Helfer beim Müllsortieren verdiente und später in einer Gärtnerei in Sasel. Gleichzeitig lernte er Deutsch im Goethe-Institut. Da ihn die körperliche Arbeit nicht befriedigte, schrieb er sich im Mai 1996 in einen Kurs für Physiotherapeuten am Krankenhaus Ochsenzoll ein. Die folgenden drei Jahre waren kein Honigschlecken, da er ohne jeden staatlichen Zuschuss auskam und sich mit Gelegenheitsarbeiten am Wochenende über Wasser hielt. Er bestand die Abschlussprüfung mit guten Noten und ist inzwischen beruflich in der ENDO-Klinik am Millerntor tätig.

Doch Carlos bleibt sich treu und gibt sich nicht mit der praktischen Seite seines Berufs zufrieden. Er möchte nicht nur das Wie?, sondern auch das Warum? wissen und schreibt sich in einen Hochschulkurs für Physiotherapie an der Fakultät für Humanmotorik an der Technischen Lissabon (Vale do Jamor) ein. Hierher, ganz in der Nähe des Nationalstadiums, ist er in den letzten zwei Jahren immer wieder gependelt. Doch die Reiserei hat bald ein Ende: im April 2006 reicht Carlos seine Abschlussarbeit ein. Danach wird er endlich mehr Zeit haben für die Familie, d.h. Gabriele und die beiden Kinder, die inzwischen geboren wurden: Anton (6 Jahre) und Ragna (3 Jahre).

Es nimmt nicht Wunder, dass Carlos mit seinem Fleiß und seiner Aufgeschlossenheit sich in Hamburg ohne größere Probleme eingelebt hat. Er spricht inzwischen perfekt Deutsch und hat viele deutsche Freunde. Diese erschienen in großer Zahl im Juli letzten Jahres, als Carlos sein 10jähriges Hamburgjubiläum feierte. Es war eine zünftige portugiesische Sardinhada in dem Schrebergarten, den das Ehepaar kurz zuvor im Othmarscher Kirchenweg erworben hatte und wo Carlos seine gärtnerischen Fähigkeiten ausleben kann. Hamburg ist für ihn "ein zweites Zuhause". Es bleibt jedoch die Sehnsucht nach Portugal, der Familie in Setúbal, nach Sagres und ... dem Klima. Aber Sehnsüchte lassen sich doch stillen, nicht wahr?





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Portugal-Post Nr. 31 / 2005


Carlos Marques




10jähriges Hamburgjubiläum mit
Freunden im Schrebergarten




eine zünftige portugiesische Sardinhada