.
  Wir über uns    Mitglied werden    Kontakt    Gästebuch


10 Jahre Portugiesisch-Hanseatische Gesellschaft

Die 10 Jahre seit Bestehen unserer Gesellschaft sind im Nu vergangen. 6. August 1996, Tag der Gründung im Kulturhaus Eppendorf - es ist so, als wenn es gestern gewesen wäre. Am Anfang stand eine schmerzhafte, aber unumgängliche Entscheidung: die Trennung von der Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft. Auf der Jahreshauptversammlung an jenem Tag gab es die schon üblichen Klagen der Hamburger Mitglieder über die landesweite Politik der DPG. Angesichts dieser Klagen traten alle Hamburger Vorstandsmitglieder mit einer einzigen Ausnahme von ihrem Amt zurück und erklärten sich anschließend bereit, für den Vorstand der von den 34 Anwesenden neu gegründeten Gesellschaft zu kandidieren.

Die Entscheidung, uns von der Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft zu trennen, fiel uns nicht leicht, zumal der Hamburger Landesverband nicht nur einer der aktivsten, sondern auch mit fast 200 Mitgliedern einer der stärksten war. Nach 10 Jahren können wir mit Bestimmtheit sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Hamburg mit seinen 9.000 portugiesischen Mitbewohnern und seinen vielfältigen historischen Bindungen an Portugal war eine eigene Gesellschaft wert. Der große Zulauf von neuen Mitgliedern hat uns Recht gegeben: Wir sind inzwischen fast 300.

Da wir über keine eigenen Räumlichkeiten verfügen, findet das Vereinsleben an verschiedenen Orten statt. Um den Kontakt und das gesellige Miteinander zu fördern, treffen wir uns monatlich in einem der zahlreichen portugiesischen Restaurants der Hansestadt. Im Schnitt finden sich gut 20 Teilnehmer zu unseren Rondas dos Restaurantes ein. Noch mehr, zirka 100, treffen sich jedes Jahr zu unserer schon traditionellen Sardinhada. Nachdem wir 9 Jahre auf dem Grundstück des Grupo Cultural Recreativo e Folclórico de Harburgo am Gottschalkring zu Gast waren, haben wir im letzten Jahr einen noch schöneren und einladenderen Platz gefunden, nämlich den der Freiwilligen Feuerwehr von Tötensen.

Ein weiterer Treffpunkt ist nach wie vor das Kulturhaus Eppendorf, wo nicht nur unsere alljährlichen Hauptversammlungen stattfinden, sondern auch die wöchentlichen Portugiesischkurse, die Filipa Baade unseren Mitgliedern anbietet. Jeden vierten Dienstag des Monats trifft sich der Vorstand am Sitz unserer Gesellschaft in der Susettestraße 4 in Ottensen. Im Vorstand hat es in diesen 10 Jahren einige Veränderungen gegeben. So führt seit dem Rücktritt unseres Gründungspräsidenten Gonçalo Cabral im Jahre 2003 Maralde Meyer-Minnemann die Geschäfte. An unserem Sitz treffen sich auch die Redakteure unserer Vierteljahresschrift, der Portugal-Post, und einmal im Jahr die Freunde der portugiesischsprachigen Literatur, um sich über ein Buch ihrer Wahl auszutauschen.

Neben der Pflege des Vereinslebens ist der Kulturaustausch ein wichtiges Anliegen unserer Gesellschaft. Wir möchten damit zu einer Stätte der gegenseitigen Bereicherung für Deutsche werden, die sich für die portugiesische Kultur begeistern, und für Portugiesen, die den Kontakt zu ihren Wurzeln nicht abreißen lassen möchten. In diesem Rahmen informieren wir unsere Mitglieder über alles, was sich in Hamburg und Umgebung zur Kultur Portugals und der portugiesischsprachigen Länder tut. Diejenigen die sich in unserem elektronischen Infodienst (calendario@p-hh.de) eingetragen haben, erhalten regelmäßig und ohne Kosten einen aktualisierten Terminkalender.

Einige der dort angekündigten Veranstaltungen sind von uns selbst organisiert, andere finden mit unserer Unterstützung statt. Im Laufe der Jahre haben wir mit verschiedenen Institutionen zusammengearbeitet, wie der Werkstatt 3 (z. B. bei Konzerten und Vorträgen), der Universität Hamburg und dem Centro de Língua Portuguesa (Instituto Camões) (z. B. beim portugiesischen Filmfest im Mai dieses Jahres), mit dem Museum für Völkerkunde (bei dem alljährlichen Arraial u.a.), mit dem Literaturhaus etc.

Höhepunkte unter den Eigenveranstaltungen waren sicherlich 1998 die 500Jahrfeiern der Entdeckung des Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama (unter dem Titel Mais Malagueta haben wir eine Bilderausstellung auf der Rickmer Rickmers, der ehemaligen Sagres, eine Lesung im Museum für Völkerkunde etc. organisiert) und die Feiern zum Gedenken des 25. Jahrestags der "Nelkenrevolution" im Jahre 1999 mit einer Ausstellung von Wandmalereien im Kulturhaus Eppendorf und einer Lesung im Literaturhaus mit Regina Correia und Dietmar Mues.

In diesen zehn Jahren hat es freundschaftliche Verbindungen gegeben mit ähnlich ausgerichteten Institutionen in Hamburg, wie den portugiesischen Kulturvereinen und dem Landesverband Hamburg der Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft, vor allem zu ihrem Vorsitzenden Horst Stephan, sowie außerhalb der Landesgrenzen mit Organisationen in Bremen (Chave Lusófona), Cuxhaven (Deutsch-Portugiesischer Kulturkreis) und Kiel (Sobreiro). Die Online-Fassung unserer Zeitschrift (www.p-hh.de), die von Monica Reukauff professionell gepflegt wird, ist die meistbesuchte nicht-kommerzielle Portugalseite Deutschlands. Wir verdanken ihr ein großes Echo über die Grenzen der Hansestadt hinaus und den Eintritt neuer Mitglieder, auch solcher, die nicht in Hamburg ansässig sind.

Über all diesem soll die Wohltätigkeitsarbeit unserer Gesellschaft nicht vergessen werden, wie der regelmäßige Versand von gebrauchter Kleidung an Notleidende in Portugal, die finanzielle Unterstützung eines Altersheims in Estremoz, eine Patenschaft in Brasilien und die Stiftung eines Löschzugs an die Feuerwehr von Marmelete zur Bekämpfung der Waldbrände im Monchique-Gebirge.

Trotz der positiven Bilanz dieser zehn Jahre soll eine gewisse Sorge in Bezug auf die Zukunft unserer Gesellschaft nicht verhehlt werden. Die Gründergeneration wird allmählich älter und würde es sehr begrüßen, wenn noch mehr junge Menschen in unsere Gesellschaft einträten und sie mit neuen Ideen beflügelten.

Der Vorstand





| Seitenanfang |





Impressum         Disclaimer
.
Portugal-Post Nr. 35 / 2006