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Editorial

Liebe Portugalfreunde,

Sommerzeit ist Reisezeit. So widmet sich diese Ausgabe der Portugal-Post vor allem dem Thema „Reiseland Portugal“. Entsprechend den Zielen unserer Gesellschaft wollen und können wir Ihnen nicht einen Hochglanzkatalog von Reisezielen in Portugal bieten. Dazu gibt es gibt es genügend kommerzielle Anbieter auf dem Markt.

Uns geht es um die Vermittlung einer intimeren Kenntnis von Land und Leuten und dem interkul-turellen Austausch beider Länder. Doch dazu ist weder der Billigtourismus in den Bettenburgen des Algarve noch der sogenannte turismo de qualidade (Golfreisen etc.) geeignet. Hier bleibt der Besucher gleichermaßen ein Fremdkörper. Sie finden in dieser Ausgabe statt dessen Reiseberichte und Projektvorschläge von Mitgliedern oder Freunden unserer Gesellschaft, die eher die Möglichkeit bieten, sich dem Land und ihren liebenswerten Bewohnern behutsam anzunähern.

Diese Projekte gehören vor allem der Kategorie „sanfter Tourismus“ an. Portugal ist durch den Abwechslungsreichtum seiner Landschaft, die Freundlichkeit seiner Bewohner und die Uner-schlossenheit mancher Regionen geradezu prädestiniert für diese Art von Tourismus. Leider hat man nach dem 25. April 1974 die historische Chance verpaßt, diesen jardim à beira-mar plantado – wie Portugal nach einem Camões-Zitat gerne genannt wird – für den sanften Tourismus zu öffnen. Die Portugalfans, die damals mit kleiner Börse, aber großem Herzen nach Portugal kamen, wurden von offiziellen Stellen als „Barfußtouristen“ diskreditiert und die Küstenstreifen, ähnlich wie vorher schon in Italien und Spanien, hemmungslos für den Massentourismus zugebaut und verschandelt (sog. Torremo-linisierung).

Inzwischen hat sich der Wind gedreht. Schon seit einigen Jahren gibt es mit staatlicher Förderung den sogenannnten turismo de habitação, wir würden sagen „Tourismus der Privatunterkünfte“ oder "Ferien auf dem Lande". Diese Form des Tourismus hat sich inzwischen so gut entwickelt, daß die Wochenzeitung Expresso, die schon eine Reihe interessanter Führer in Beilagenform herausgegeben hat, nun dabei ist, einen 14teiligen Guia do Turismo de Habitação allwöchentlich zu veröffentlichen. Und seit neustem gibt es mit staatlicher Förderung sogar einen eco-turismo, von dem man aber nur hoffen kann, daß er sich nicht allzu dynamisch entwickelt, damit die letzten unberührten Ecken, die Straßenbau, unkontrollierter Wohnungsbau, Eukalyptisierung etc. in Portugal dem Naturfreund noch gelassen haben, nicht vollends zerstört werden.

Diese Ausgabe der Portugal-Post war schon für Juli angekündigt gewesen. Die Redaktion hat sich aber für einen neuen Rhythmus entschieden: beginnend mit dem August dieses Jahres soll Sie unser Blatt alle drei Monate erreichen. Wenn es sich ergibt, werden wir – wie schon häufiger geschehen – die jeweiligen Ausgaben einem bestimmten Thema widmen. So soll die nächste Ausgabe im November aus Anlaß der Sefarden-Ausstellung im Rathaus (siehe Ficheiro) vor allem das Thema „Portugal in Hamburg“ behandeln. Dazu paßt, daß der Einsendeschluß der Testbögen für unsere Umfrage nach dem beliebtesten portugiesischen Café in Hamburg auf den 1. November fällt. Bitte machen Sie von dem beiliegenden Testbogen fleißig Gebrauch. Wir sind genau wie Sie auf das Ergebnis gespannt. Außerdem liegt dieser Nummer das Protokoll unserer Jahreshaupt-versammlung vom 23. März 1999 bei.

Nun wünschen wir Ihnen einen schönen Spätsommer und daß wir uns auf den nächsten Veranstaltungen der PHG möglichst zahlreich wiedersehen, spätestens auf unserer traditionellen Sardinhada am Sonntag, dem 5. September auf dem Gelände unserer Harburger Freunde am Gottschalkring.





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Portugal-Post Nr. 7 / 1999


Das Titelfoto zeigt die sogenannte "moliceiros" in der Lagune von Aveiro, flache Boote, die beim Algenfang verwendet werden.
Foto: Rainer Stern