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Zettelkasten / Ficheiro

Freud und Leid à portuguesa
... und alles in einer Woche: der Tod von Amália (6.10.), Qualifikation zur Fußball-EM 2000 (9.10.), Parlamentswahlen (10.10.), erfolgreiche Kandidatur für die Fußball-EM 2004 (12.10.).

Amália Rodrigues gestorben
A voz de Portugal, „die Stimme Portugals“, ist für immer verstummt. Am frühen Morgen des 6. Oktober starb Amália Rodrigues, 79, friedlich wie sie es sich immer gewünscht hatte. Nur wenige Tage vor ihrem Tod hatte unser Vorstandsmitglied und Fado-Spezialist Helge Dankwarth noch Gelegenheit mit ihr zu sprechen. Wir nehmen Amálias Tod zum Anlass, die nächste Ausgabe der Portugal-Post dem Thema Fado und Amália Rodrigues zu widmen.

Parlamentswahlen in Portugal
Bei den Wahlen am 10. Oktober konnte die regierende Partido Socialista (PS) unter Ministerpräsident António Guterres mit 43,9% ein neues Rekordergebnis erzielen, verfehlte aber knapp die absolute Mehrheit im Parlament. Sie bildet mit 113 (von 230) Sitzen den grössten Block in S. Bento, gefolgt von der rechts-liberalen PSD (Partido Social-Democrata) unter Durão Barroso mit 83 Abgeordneten, 17 Sitzen der kommunistischen Allianz CDU, 15 der Partido Popular (PP, früher: CDS) und 2 Sitzen für den neu gegründeten Bloco de Esquerda (BE).

Portugal Austragungsort der Fußball-EM 2004
Nachdem sich Portugal durch einen 3:0-Heimsieg gegen Ungarn als bester Gruppenzweiter vorzeitig für die Fußball-EM im nächsten Jahr qualifizieren konnte (9.10.), lächelte ihm das Fußballglück einige Tage darauf noch heftger: Portugals Bewerbung, Austragungsland der darauffolgenden EM zu sein, wurde von Erfolg gekrönt. Am Nachmittag des 12.10. wurde in Aachen die Entscheidung verkündet, die Portugal in einen Euphorierausch versetzte, zumal der hohe Favorit und konkurrenzige Nachbar Spanien geschlagen werden konnte.

Neue Vorwahlnummern im portug. Telefonnetz
Ab 31. Oktober ändern sich die Vorwahlnummern der portugiesischen Städte. Anstelle der 0 tritt jetzt eine 2. Lissabon hat jetzt also 21 (statt 01), Porto 22 (statt 02). Die Vorwahl für Portugal ist geblieben (00351), d.h. wenn Sie jetzt Lissabon aus dem Ausland anrufen, wählen Sie 00351-21-Nummer des Teilnehmers.

Hotline für Touristen
Die portugiesische Regierung hat eine kostenlose „Hotline“ für Hilfe suchende Touristen eingerichtet: Unter der Nummer 800 296 296 erhalten Sie jede gewünschte Auskunft, im Notfall auch Verbindung zu Polizei oder Krankenhäuseren. Allerdings müssen Sie des Englischen, Französischen, Spanischen oder Portugiesischen mächtig sein. Deutsch ist nicht im Programm. Die Nummer ist täglich ab 9 Uhr besetzt, werktags bis Mitternacht und sonntags bis 20 Uhr.

Pousadas mit 40% Rabatt
In den 44 pousadas erhalten Gäste, die älter als 60 Jahre alt sind, vom 2.11.99-31.3.2000 einheitlich 40% Rabatt!

In Porto tut sich was
Porto, europäische Kulturhauptstadt im Jahre 2001, hat seit neustem einen „Tour-Pass“. Er kostet für einen Tag acht, für zwei Tage elf Mark und gewährt Eintritt in Museen, Fahrten mit den Stadtbussen sowie Rabatte in bestimmten Geschäften. Außerdem hat Porto jetzt auch eine Webseite im Internet. Wenn Sie sich informieren wollen über Portos Geschichte, Kultur- und Unterhaltungsangebot, klicken Sie bitte an: http://www.fe.up.pt./porto-ol

Hamburger Vasco da Gama-Ausstellung in Sines
Die im vergangenen Jahr auf der Rickmer Rickmers gezeigte Ausstellung der Künstlergruppe DA GAMA GANG führte in Sines ebenfalls zu großer Beachtung. Zur Eröffnung im Centro Cultural Emmérico Nunes in der Geburtsstadt Vasco da Gamas kamen ca. 150 Gäste. Was die portug. Presse dazu sagte, lesen Sie auf S. 38.

Portugiesische Kulturtage auf Schloss Landestrost
Vom 4.9. bis 6.10. fanden auf Schloss Landestrost in Neustadt a. Rbge. (bei Hannover) die portugiesischen Kulturtage mit einer Reihe interessanter Vorträge, Ausstellungen und Konzerte statt (Maria João & Mário Laginha, Curt Meyer-Clason u.a.). Unser PHG-Mitglied, die Pianistin Helena Rocha von Oertzen, steuerte am 30.9. einen Klavierabend mit Werken portugiesischer Komponisten wie Carlos Seixas und Filipe Pires bei.

Hamburgs beliebtestes portugiesisches Café
Für unseren Wettbewerb um das beliebteste portu-gesiesische Café sind nur 4 Rückmeldungen eingetroffen, zu wenige um als Grundlage für eine faire Auswertung zu dienen. Woran mag es liegen? Sind unsere Mitglieder zu hanseatisch-zurückhaltend, um ihre Meinung kundzutun? Oder sind sie allesamt Tee- und keine Kaffeetrinker? Oder möchten sie ihre Vorliebe für eine bestimmte pastelaria für sich behalten – nach dem Motto eines berühmten Fados: Nem às paredes confesso...?

Gesprochenes Portugiesisch
Unser PHG-Mitglied Dr. Maria de Fátima Viegas Brauer-Figueiredo hat eine umfassende Studie über verschiedene Aspekte des gesprochenen Portugiesisch veröffentlicht. Diese basiert auf einem zwischen 1984 und 1994 erarbeiteten Corpus von 155.000 Wörtern. Das Werk umfaßt 468 Seiten und ist im Verlag Teo Ferrer de Mesquita (Frankfurt) zum Preis von DM 68,- erschienen (ISBN 3-925203-49-4).

Beilage (1):
Wichtige Adressen – Moradas Importantes
Dieser Ausgabe der Portugal-Post liegt das vom Hamburger Generalkonsulat erstellte Verzeichnis von wichtigen Adressen portugiesischer und deutsch-portugiesischer Institutionen und Persönlichkeiten in der Hansestadt bei. Es ersetzt den früheren Prospekt Portugal em Hamburgo. Wir danken dem Generalkonsulat für die Überlassung der Druckvorlage, die wir durch Verkleinerung um die Hälfte reduziert haben. Falls Sie Adressenänderungen oder Zusätze haben, lassen Sie es das Generalkonsulat oder uns wissen, damit sie bei der nächsten verbesserten Auflage berücksichtigt werden können.

Beilage (2):
Osttimor
Kein Thema hat in den letzten Wochen und Monaten Portugal so sehr beschäftigt wie der Konflikt um Osttimor. Sicher spielt ein gewisses „schlechtes Gewissen“ eine Rolle, diese ehemalige portugiesische Kolonie so plötzlich und so schutzlos nach der „Nelkenrevolution“ sich selbst und damit dem feindlichen Zugriff Indonesiens überlassen zu haben. Vor allem aber ist es die Erschütterung und die Empörung über die hinterhältigen und mörderischen Aktionen einer brutalen Soldateska (Milizen und Militär), denen ein friedfertiges und schutzloses Volk ausgesetzt war (und teilweise noch ist). Wir danken dem Kulturkreis Portugal in Hamburg, dessen letztes Rundschreiben, das sich ausschließlich diesem Thema widmet, unserer neusten Ausgabe der Portugal-Post auszugsweise beilegen zu dürfen.

Beilage (3):
Leseabend
Auf unserem nächsten Leseabend wollen wir den zugunsten von Saramago ausgefallenen Lyrikabend nachholen. Grundlage unserer gemeinsamen Lesung und Diskussion ist das bei dtv erschienene zweisprachige Büchlein Poemas Portuguesas – Portugiesische Gedichte, herausgegeben und übersetzt von Maria de Fátima Mesquita-Sternal und Michael Sternal. Bitte schicken Sie den ausgefüllten Abschnitt des beigelegten Anmeldezettels bis Ende des Jahrtausends an: Dr. Peter Koj, Susettestr.4, 22763 Hamburg.

Nobelpreis für Günter Grass
Nach dem Nobelpreis für Literatur an einen Portugiesen (José Saramago) im letzten Jahr nun in diesem Jahr eine aus unserer Sicht ebenfalls sehr erfreuliche Wahl: mit Günter Grass trifft diese höchste Auszeichnung für einen Schriftsteller einen wahren Luso-Hanseaten. Günter Grass wurde in der Hansestadt Danzig geboren, lebt jetzt in der Nähe der Hansestadt Lübeck, wo er auch sein Büro hat, und hat seinen zweiten Wohnsitz in der Nähe von Portimão am Fuße des Monchique-Gebirges. Então, parabéns, Günter Grass!

Weinernte 1999
Der diesjährige Weinertrag in Portugal wird schätzungsweise auf der Höhe früherer Jahre und damit doppelt so hoch wie im Vorjahr liegen. Hier die erwarteten Mengen in Millionen Litern (in Klammern die Erträge des Vorjahres). Vinhos verdes: 125 (60), Douro 170 (89), Dão 40 (10,7), Bairrada 40 (8,7), Alentejo: 50 (23). Auch wenn man noch nichts über die Qualität des Jahrgangs 1999 sagen kann, wir wünschen schon einmal Prost – Saúde.

Mísia in Hamburg
Im Rahmen der „Nacht der Klassik '99“, die am 30. Oktober in der Hamburger Musikhalle stattfand, präsentierte die portugiesische Fado-Sängerin Mísia ihr neues Album Paixões Diagonais. Bereits zwei Tage zuvor unterstützte das Portugiesische Touristik- und Handelsbüro ICEP in Zusammenarbeit mit east-west records und der klassikinszene Hamburg einen Auftritt der Sängerin auf dem Schiff „Cap San Diego“ an den Landungsbrücken. Ca. 150 geladene Gäste, darunter auch PHG-Mitglieder, hatten die Möglichkeit, sich von der Gesangskunst Mísias bezaubern zu lassen. Ihr eigenwilliger, zwischen Fado-Tradition und Chanson liegender Stil führte beim Publikum zu deutlich geteilten Meinungen. Ungeachtet dessen repräsentiert Mísia einen Fado mit Zukunft.







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Portugal-Post Nr. 8 / 1999