Unser PHG-Mitglied Georg Franzky Cabral aus São Brás de Alportel las vor 30 Besuchern aus seiner im Mai erschienenen portugiesisch-deutschen Familiensaga, die das 20. Jahrhundert umfasst. Er betonte, dass viele Menschen hier in Deutschland keine Kenntnisse darüber haben, dass Portugal bereits im 1. Weltkrieg auf der Seite der Engländer und Franzosen gegen Deutschland kämpfte und viele Soldaten im Kampf ihr Leben verloren. Während des 2. Weltkriegs wurden Portugiesen, die z.B. in Frankreich lebten, in Arbeits- und Konzentrationslager gebracht. In Bezug auf Portugals Rolle während der beiden Weltkriege, gibt es in Deutschland wenig Gedenkkultur. Anfang der 60ger Jahre kamen viele Portugiesen nach Deutschland, um als "Gastarbeiter" hier ihr Geld zu verdienen. Die Unterbringung und deren Lebensverhältnisse waren damals oft miserabel und auch hierzu gibt es wenig Literatur oder Ansätze die uns zum Nachdenken bringen sollten.
Eine Familiensaga über eine portugiesische und eine deutsche Familie, die drei Generationen umfasst, reflektiert diese historischen Umstände in einer sehr persönlichen Betrachtungsweise. Der Autor las gezielt einige Textstellen, die genau die o.g. historischen Hintergründe zum Thema hatten. Der Roman verknüpft die Geschichte der Familien, die von Portugal und Deutschland im zwanzigsten Jahrhundert erzählt und damit von historisch wichtigen und interessanten Begegnungen und Verbindungen der Menschen und Länder, die einem breiteren Publikum kaum bekannt sind. Georg Franzky Cabral stellte sein Buch in einer lebendigen Form vor, machte Ausflüge in die heutige Zeit und weckte bei den Besuchern Interesse an den hier dargestellten Themen.
Foto: Claus Bunk - Georg Franzky Cabral liest aus seinem Buch - "und das sind wir"